20 weitere palästinensische Gefangene beteiligen sich im Hungerstreik um die Administrativhaft zu beenden

Am Sonntag, den 9. Oktober, schlossen sich 20 weitere palästinensische Gefangene dem Massenhungerstreik von 30 Administrativhäftlingen an, die ein Ende der Inhaftierung ohne Anklage oder Prozess fordern. Wie die Palästinensische Gefangenengesellschaft mitteilte, handelt es sich bei den 20 Gefangenen um Palästinenser, die willkürlich in Administrativhaft gehalten werden, sowie um Personen, die von israelischen Besatzungsgerichten verhängte Strafen verbüßen, und um Personen, die auf einen Prozess warten. Samidoun Netzwerk zur Verteidigung der palästinensischen Gefangenen ruft Menschen auf der ganzen Welt dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen und sich zu mobilisieren, um die 50 Hungerstreikenden in den Besatzungsgefängnissen zu unterstützen, von denen 30 heute in die dritte Woche ihres Hungerstreiks treten.

Darunter sind 10 Palästinenser, die im Ofer-Gefängnis inhaftiert sind – in dem 900 Gefangene am Donnerstag, den 6. Oktober, aus Solidarität mit den Administrativhäftlingen ihr Essen zurückgaben – und 10 weitern im Wüstengefängnis Naqab.

Die 10 palästinensischen Kämpfer im Ofer-Gefängnis sind:

Abdel-Razzaq Farraj
Mohammed Wael
Saqr Raqban
Mohammed Farraj
Udai Obayat
Hamza Sweiti (Administrativhäftling)
Basil Daamsa (Administrativhäftling)
Ahmed Adawi (Administrativhäftling)
Mohammed Atallah al-Lahham
Ruwaid al-Hindi
Die 10 Streikenden im Naqab Wüstengefängnis sind:

Yahya Mohammed Ali Zahran
Hassan Ali Ahmad
Mohammed al-Jabri (Administrativhäftling)
Ashraf al-Sajdi (Administrativhäftling)
Ahmad Mohammed al-Khatib
Shafiq Saabneh
Mohammed Saabneh
Rani Qawar
Ahmed Abdel-Karim
Fadi Abdullah Khaizaran
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Derzeit sind etwa 800 palästinensische Gefangene unter Administrativhaftanordnungen inhaftiert, bei einer Gesamtzahl von etwa 4.650 palästinensischen Gefangenen in den Gefängnissen der Besatzung. Die Administrativhaft wurde in Palästina erstmals unter dem britischen Kolonialmandat eingeführt, bevor sie im Rahmen des zionistischen Projekts übernommen wurde. Auf der Grundlage von “geheimen Beweisen”, die sowohl dem Gefangenen als auch seinem Anwalt vorenthalten werden, können Haftbefehle für jeweils bis zu sechs Monate ausgestellt werden. Diese Anordnungen können auf unbestimmte Zeit verlängert werden, sodass viele Palästinenser jahrelang in Administrativhaft sitzen und weder sie, noch ihre Familien und Gemeinden jemals sicher sein können, wann sie wieder freigelassen werden – eine zusätzliche Form der kollektiven Bestrafung und psychologischen Folter.

Die ersten 30 Verwaltungshäftlinge, die den Streik begonnen haben, sind unten aufgelistet. Denen sich heute 20 weitere kühne Gefangene angeschlossen haben und noch mehr im Laufe des Streiks dazukommen werden. Darunter sind Gemeindeführer wie Nidal Abu Aker und Ghassan Zawahreh, die jahrelang in Administrativhaft saßen, der französisch-palästinensische Anwalt und Menschenrechtsverteidiger Salah Hammouri, studentische Organisatoren wie Zaid Qaddoumi und eine Reihe von anderen:

Nidal Abu Aker, 54, aus dem Dheisheh Flüchtlingslager, seit dem 1. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ehab Masoud, 50, aus Ramallah, seit dem 17 October 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Asim Al Kaabi, 44, aus dem Balata Flüchtlingslager, seit dem 24. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ahmed Hajjaj, 44, aus Ramallah, seit dem 24. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Thaer Taha, 43, aus Ramallah, seit dem 1. Mai 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Rami Fadayel, 43, au Ramallah, seit dem 5. September 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Lotfi Salah, 43, aus Bethlehem
Salah Hammouri, 37, aus Jerusalem, seit dem 7. März 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ghassan Zawahreh, 40, aus dem Dheisheh Flüchtlingslager, seit dem 19. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Kanaan Kanaan, 30, aus Hizma, seit dem 3. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ashraf Abu Aram, 36, aus Ramallah, seit dem 7. Juni 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ghassan Karajah, 32, aus Ramallah, seit dem 11. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Saleh Abu Alia, 32, aus Ramallah, seit dem 4. März 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Awad Kanaan, 32, aus Hizma, seit dem 2. Februar 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Leith Kassaberah, 31, aus Beit Anan, seit dem 1. Februar 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Saleh Al-Jaidi, 30, aus dem Dheisheh Flüchtlingslager, seit dem 4. August 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Basil Mezher, 29, aus dem Dheisheh Flüchtlingslager, seit dem 12. November 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Majd Al-Khawaja, 28, aus Ramallah, seit dem 14. Juni 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Jihad Shreiteh, 28, aus Ramallah, seit dem 8. Mai 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Haitham Siyaj, aus Ramallah, seit dem 3. November 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Mustafa Al-Hasanat, 29, aus Bethlehem, seit dem 3. Februar 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Azmi Shreiteh al Barghouthi, 23, aus Ramallah, seit dem 8. Mai 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Muhammad Abu Ghazi, 22, aus dem Arroub Flüchtlingslager, seit dem 13. März 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Ahmed Al-Kharouf, 22, aus Ramallah, seit dem 13. Juni 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Nasrallah Barghouti, 22 aus Ramallah, ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft.
Muhammad Fuqaha, 22, aus Ramallah, seit dem 15. März 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Tamer Al-Hajouj, 22, aus Ramallah, seit dem 15. März 2022 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Raghad Shamroukh, aus dem Dheisheh Flüchtlingslager, seit dem 12. September 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Zaid Qaddoumi, aus Beit Jala, seit dem 16. September 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Senar Hamad, 20, aus Ramallah, seit dem 18. April 2021 ohne Prozesse oder Anklage in Administrativhaft festgehalten.
Samidoun Netzwerk zur Verteidigung der palästinensischen Gefangenen ruft alle Unterstützer Palästinas und des Kampfes der Gefangenen dazu auf, sich der Kampagne zur Beendigung der Administrativhaft anzuschließen und diese tapferen Gefangenen zu unterstützen, die ihren Körper und ihr Leben aufs Spiel setzen, um Widerstand zu leisten und für ein befreites Palästina zu kämpfen, indem sie für ihre Freiheit hungern.

Ladet euch diese Flugblätter und Poster herunter, um auf den Kampf für die Befreiung der palästinensischen Gefangenen hinweisen zu können:

Poster/Flyer: Ende der Administrativhaft
Poster/Flyer: Freiheit für die Hungerstreikenden und allen Gefangenen
Poster/Flyer: Ende der Administrativhaft (mit Palästinensischer Flagge)
Mobilisiert Aktionen, Demonstrationen und kreative Interventionen – Geht auf die Straße, um das palästinensische Volk und seinen Widerstand zu verteidigen! Wie während der Einheitsintifada / Seif al-Quds im Mai 2021 deutlich wurde, gibt es überall auf der Welt, auch innerhalb der imperialistischen Mächte, eine breite Unterstützung für das palästinensische Volk. Es liegt in unserer Verantwortung, zu handeln und es unmöglich zu machen, dass sie die Verbrechen gegen das palästinensische Volk weiterhin unterstützen.
Ausbau des Boykotts gegen Israel – Dies ist ein entscheidender Moment, um die Kampagne zur Isolierung des israelischen Regimes auf allen Ebenen zu verstärken, auch durch Boykottkampagnen, die sich gegen die wirtschaftliche Ausbeutung des palästinensischen Landes, der Bevölkerung und der Ressourcen durch die Besatzung richten, sowie gegen jene internationalen Unternehmen wie HP und G4S, die von der anhaltenden Kolonisierung Palästinas profitieren.
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