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Adama Traoré – Keine Aufklärung, keine Gerechtigkeit

Nach wie vor sind die genauen Umstände, die zum Tod von Adama Traoré geführt haben, ungeklärt. Mittlerweile wurden weitere Einzelheiten einer zweiten Autopsie, die auf Drängen der Angehörigen von Adama stattgefunden hatte, bekannt. Das Gutachten spricht von einer Asphyxie, die zum Tod von Adama geführt habe. Wie es allerdings zu dieser Asphyxie gekommen sein soll, ist weiterhin unklar.

Der anwaltliche Beistand der Familie wies daraufhin, dass das Körpergewicht mehrerer Polizeibeamter, die z.B. bei der Festnahme von Adama auf diesem gekniet haben könnten, durchaus ausreichen würde, um eine Verlegung der Atemwege oder/und ein starkes Eindrücken des Brustkorbes zu bewerkstelligen. Auch völlig ungeklärt ist die Frage, ob und wann Adama ärztliche Hilfe zuteil wurde. Bei einer Asphyxie handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, der sofortige Notfallmaßnahmen erfordert. Auch wies der Anwalt daraufhin, dass das erste Gutachten in der Darlegung der Todesursache signifikant vom jetzigen zweiten Gutachten abweiche. Die Forderung nach einem dritten Gutachten, dass möglicherweise weitere Aufschlüsse mit sich bringen würde, wurde mittlerweile durch die Justiz abgelehnt.

Am Pariser Gare du Nord versammelten sich heute Nachmittag auf Aufruf der Familie von Adama hin über eintausend Menschen, um Adama zu gedenken und Aufklärung und Gerechtigkeit zu fordern. Starke Polizeikräfte kesselten die Kundgebungsteilnehmer*innen ein und verhinderten, dass sich wie geplant ein Demonstrationszug in Richtung Platz der Republik in Bewegung setzen konnte. Ein Bullensprecher erklärte, es sei lediglich eine stationäre Kundgebung genehmigt worden