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Angriff auf Antje Potraz, Kreisvorsitzende der DKP Gladbeck

Interview von dem Grup Yorum Festival Komitee mit Antje Potraz
Festival Komitee: Hallo Antje, wir hoffen dir geht es gut. Könntest du dich erstmal vorstellen?
Antje P.: Den Umständen entsprechend gut. Ich bin Kreisvorsitzende der DKP Gladbeck, die bei der Mahnwache von Grup Yorum aktiv unterstützt aus Solidarität.

Festival Komitee: Kannst du erklären wieso du Grup Yorum und das Festival- Zelt unterstützt?
Antje P.: Weil es nicht sein kann, dass keine Gespräche von Seiten der Stadtverwaltung aus nichtigen Gründen stattfinden und somit freie Kunst, freie Kultur und die hochgelobte Demokratie in der BRD diffamiert wird. Somit auch die Meinungsfreiheit. Rechten Gruppierungen wird öffentlicher Raum zugestellt und auch mit Bürgermeister Roland als Gast ohne Bedenken durhchgeführt.
Festival Komitee: Gab es vor dem Angriff schon Drohungen?
Antje P.: Bisher wurden verbale Drohungen ausgesprochen. Ich sollte mir überlegen ob ich weiter bei Grup Yorum, die Sie als Terrosristen beschimpfen, weiter mache, sonst könnte mir was passieren. Sie wissen ja wo ich wohne.

Festival Komitee: Wie ist der Angriff geschehen?
Antje P.: Gestern nach der offenen Diskussionrunde („Gegen Vorwürfe als terroristische Unterstützer- Offende Diskussionsrunde“), auf dem Europaplatz, bin ich mit dem Auto, mit dem wir die benötigten Sachen transportieren, zu dem Parteibüro auf die Friedenstr. gefahren. Dort stellte ich den Wagen in der Hofeinfahrt ab, um die Sachen hereinzutragen. Beim Entladen einer Bank sprach mich ein ungefähr 20-jähriger Mann an und beleidigte mich. So wie er Grup Yorum aussgesprochen hatte und auch vom Aussehen her, merkte ich das er mit türksicher Herkunft war. Ich habe mich zu ihm gedreht und spürte einen Schlag und einen stechechenden Schmerz auf meiner Stirn. Er ist weggerannt Richtung Schützenstr. Anschließend kamen drei Personen aus dem Zelt um zu helfen und wir gingen erst zur Polizei und dann zum Krankenhaus.
Festival Komitee: Wie ist es bei der Polizei abgelaufen?
Antje P.: Die Polizei hat die Anzeige aufgenommen und sagte auch das ich so schnell wie möglich ins Krankenhaus soll und ihnen ein Attest einreichen soll. Ich soll mir Lichtbilder in den nächsten Tagen anschauen. Ein Freund von uns wurde von der Polizei rausgeschmissen, als er sagte, dass die Polizei von den Drohungen und der Hetze bescheid wusste, die in sozialen Netzwerken und über anderen Medien verbreitet wurden und die Polizei hiergegen keinerlei Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen hat.
Festival Komitee: Bisher warst du aktiv dabei, gestern wurdest du angegriffen. Wie sieht es jetzt für dich aus?
Antje P.: Es wird sich nichts verändern. Ganz im Gegenteil. Jetzt zeigt es sich erst recht, wie wichtig Solidarität und gemeinsam gegen den Vorwürfen zu stehen ist.
Festival Komitee: Möchtest du der Öffentlichkeit noch etwas mitteilen?
Antje P.: Für mich gilt es gestern als ein feiger Angriff, so wie es in Erdogans Regime üblich ist auf die schwächsten zu gehen, sprich Frauen anzugreifen, die für eine gute Sache auf die Straße gehen und sich den Mund nicht verbieten lassen. Darum lasst euch nicht unterkriegen, macht weiter so. Die internationale Solidarität hat von unserer Seite weiterhin Bestand und lasst uns gemeinsam für diese Sachen auf die Straße gehen.
Festival Komitee: Wir danken dir für das Interview und natürlich für eure starke Unterstützung.