Auswertung der Kundgebungen vor der JA Raßnitz, der JVA Vechta, der JVA Roter Ochse und der JVA Frohe Zukunft
Wir haben in den letzten Monaten vor vier JVAs in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen Kundgebungen abgehalten, um auf die soziale Situation der Gefangenen aufmerksam zu machen und ihnen den Rücken zu stärken. Die Gefangenen sind von den Preissteigerungen und der Inflation der letzten Jahren am härtesten betroffen.
Am 23.03.2024 waren wir vor der JA in Raßnitz, am 16. Juni vor der JVA für Frauen in Vechta und am 31.08.2024 vor der JVA Roter Ochse und vor der JVA Frohe Zukunft in Halle. Vor Ort wurden verschiedene Redebeiträge zu Haft- und Arbeitsbedingungen, zu Einkaufspreisen und mehr gehalten und es wurde Musik abgespielt. Darüber hinaus wurden die Gefangenen aufgefordert das Gefangenen Info, eine für Inhaftierte kostenlose Zeitung mit Nachrichten aus der Welt der Knäste, zu abonnieren und sich in der Gefangenengewerkschaft GG/BO zu organisieren. Aus diesem Grund haben wir die diesbezüglichen Kontaktadressen immer wieder durchgesagt, ebenso wie unsere Forderungen:
- kein Arbeitszwang!
- Gewerkschaftsfreiheit!
- Mindestlohn!
- Rentenversicherung!
- Inflationsausgleich!
- Anhebung des Taschengeldes auf mind. 100-150 Euro!
- Verpflegungssätze von mind. 10 Euro statt vergammeltem Essen!
(Die kompletten Reden findet Ihr hier: …)
Die Resonanz der Gefangenen war überwiegend positiv, auch wenn die Bedingungen vor den JVAs sehr unterschiedlich waren. Vor manchen waren wir gut zu hören, vor anderen wiederum nicht.
Den größten Zuspruch erhielten wir vor dem Roten Ochsen in Halle, auch weil wir dort die besten Bedingungen hatten und die meisten Gefangenen uns hören konnten. Sie reagierten mit winken, klatschen, pfeifen und jubeln.
Es ist noch ein langer Weg das Band der Solidarität zwischen Drinnen und Draußen zu knüpfen. Um unsere Forderungen gemeinsam mit den Gefangenen durchzusetzen und die Klassenkämpfe Drinnen und Draußen zu verbinden, brauchen wir direkte und starke Kontakte in die Knäste. Diese versuchen wir mit unserer Kampagne aufzubauen.
Im großen Ganzen bewerten wir diese ersten Aktionen als erste Erfolge für unsere Anliegen. Wir werden die Kundgebungen vor weiteren Knästen fortsetzen und zu einem späteren Zeitpunkt auch die für Gefängnisse zuständigen Ministerien angehen. Wenn ihr selber inhaftiert seid, Freunde oder Verwandte in Haft habt und/oder unsere Anliegen teilt, meldet euch bei uns und unterstützt die Kampagne!
September 2024
SOZIALREVOLUTIONÄRE OFFENSIVE MAGDEBURG