Blockade des iranischen Konsulats in Frankfurt am Main

Weltweit solidarisieren sich Aktivist:innen mit den Massenprotesten im Iran. Auch in Deutschland werden immer wieder Demonstrationen und Aktionen organisiert, mit welchen die Internationale Solidarität zum Ausdruck gebracht werden soll.
In Frankfurt am Main haben heute Morgen linke Internationalist:innen das Iranische Konsulat blockiert. Die Aktion erfolgte in Solidarität mit den Massenprotesten im Iran, die durch den Mord an der iranischen Kurdin Jina Amini ausgelöst wurden. Auf Transparenten fordern die Aktivist:innen unter anderem: „Nieder mit dem Unterdrücker, ob Schah oder Mullah!“.

Nachdem die Lage zunächst als entspannt beschrieben wurde, beantwortete die Polizei Berichten zufolge die Aktion mit einem großen Polizeiaufgebot. Nachdem die Blockade aufgelöst wurde, wurden die Aktivist:innen mit Repressalien überzogen und erhielten unter anderem den Vorwurf der „Nötigung“. Außerdem wurden einige am Nachhause gehen gehindert und mussten ihre Personalien abgeben.

Mehrwöchiger Massenaufstand im Iran
Seit Wochen gehen in der islamischen Republik Iran Hunderttausende Menschen auf die Straße gegen das iranische Unterdrückerregime. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Straßenprotesten, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Der Femizid an der jungen Kurdin Jina Amini durch die Sittenpolizei war nun der Auslöser, Massenproteste neuer Qualität zu entfachen.

Gestern endete die traditionelle 40-tägige Trauerzeit um Jina Amini. Menschenmassen beteiligten sich an einem Trauerzug zum Grab der jungen Kurdin. In den letzten Wochen wurden zehntausende Protestierende verhaftet und mindestens 250 Menschen bei den Protesten durch die Polizei getötet.

Nieder mit allen Unterdrückern!
Auch in Deutschland wurden und werden Demonstrationen und Aktionen in Solidarität mit den Protesten im Iran organisiert. So folgten in Berlin 80.000 Menschen einem Aufruf für eine Großdemonstration.

Die Blockade in Frankfurt unterscheidet sich inhaltlich von einigen Demonstrationen in der Vergangenheit, die mitunter auch von reaktionären Kräften organisiert wurden. Hierbei sind insbesondere die Monarchisten zu nennen, die ihrerseits ein neoliberales, patriarchales und anti-demokratisches Regime vertreten und finanziell von den USA unterstützt werden.

Ihre Herrschaft würde nur bedeuten, ein Unterdrückerregime durch ein anderes zu ersetzen. Denn auch unter ihrer ehemaligen Herrschaft wurden linke, sozialistische und fortschrittliche Kräfte exekutiert und erschossen. Deshalb fordern die Aktivist:innen der Blockadeaktion in Frankfurt am Main: Nieder mit allen Unterdrückern, ob Schah oder Mullah!

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