Liebe Leserinnen und Leser,
mit dieser Nummer lassen wir nun auch das Jahr 2017 hinter uns und wünschen euch einen guten Rutsch in ein gesundes, kämpferisches und rebellisches 2018.
Als Antirepressions- und Solidaritätszeitung befassen wir uns natürlich sehr viel mit der anderen Seite der Barrikade, was heißt dass wir ein kompetenter Ansprechpartner für die Bad News sind. Als stellen wir als solche fest, dass wir dieses Jahr – neben einigen erfreulichen Dingen – viele negative Entwicklungen miterleben mussten und sich die repressive Seite des Staates wieder einmal schamlos entblößt hat. Angefangen von Gesetzesverschärfungen und Polizeigewalt bis hin zu Observationen und Razzien konnten wir dieses Jahr die Freizügigkeit der BRD hinsichtlich ihres Bespitzelungs- und Gewaltpotenzials in vollen Zügen miterleben.
Leider sorgt das Leben immer wieder für tiefgreifendes Leid und Zorn. Wir trauern um den Verlust von Ricardo, den einige unseres Kollektives gekannt haben und wünschen seinen Hinterbliebenen viel Kraft und Ausdauer. Viele von uns wissen, was es bedeutet, Mitstreiter und Freunde zu verlieren.
Wie angekündigt, setzen wir unseren Schwerpunkt „40 Jahre ‚Deutscher Herbst‘ – 1977“ in dieser Ausabe fort und veröffentlichen insbesondere die Zusendungen aus den Knästen, die uns wegen der strengen Postzensur erst spät erreicht haben.
Einige andere Beiträge haben es aus Zeit- und Platzgründen nicht mehr in diese Ausgabe geschafft. Das schmerzt etwas, da es doch immer wieder Entwicklungen gibt, die wegen ihrer Brisanz und Dringlichkeit ihren Platz in dieser Zeitung finden sollten. Das werden wir in unserer nächsten Ausgabe nachholen.
Wir möchten an dieser Stelle noch auf einige Termine hinweisen. Neben der internationalen Konferenz für Musa Aşoğlu, wozu ihr auf Seite 23 Infos erhalten könnt, stehen einige weitere wichtige Termine an. So finden derzeit jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Kundgebungen vor dem Knast in Billwerder statt und die nächste ist am 7. Januar. Außerdem werden internationale Aktionstage gegen G20 geplant. Diese sollen vom 28. Januar bis zum 4. Februar stattfinden. Und nicht zu vergessen der Tag der politischen Gefangenen: 2018 soll es eine bundesweite Demonstration in Hamburg geben. Infos gibts auf unitedwestand.blackblogs.org.
Eure Redaktion
Inhalt der 412
03……..Rest in Peace Ricardo | Herzliche Grüße aus dem südbadischen Freiburg | Ein Dankeschön von Deniz Pektaş
Schwerpunkt
04……..40 Jahre „Deutscher Herbst“ – Teil 2
05……..Beiträge zu RAF und Politisierung
06……..Beiträge von Gefangenen aus dem Münchner ATIK-Prozess
08……..Haben Aussagen der Gefangenen aus der RAF heute noch Gültigkeit?
International
10……..Staatliche Repression und Gesellschaft
12……..Zwei Beiträge zu Nadia Lioce
13……..Reza Shahabi erlitt Schlaganfall
14……..Mitglieder von Revolutionärer Kampf im Hungerstreik
15……..Nuriye Gülmen und Semih Özakça führen ihren | Hungerstreik gegen ihre Entlassung fort
16……..Der belgische Anti-Terrorismus schlägt gegen | Anarchist*innen und Antiautoritäre
17……..Belgien im Dienste der BRD
18……..Palästina: Intensivierung kollektiver Bestrafungsmaßnahmen
19……..Razzien, Festnahmen und Folter in Griechenland
20……..„Ich habe immer damit gerechnet eingeknastet zu werden“
21……..Aktion ist Solidarität
Inland
22……..Rundreise für Musa Aşoğlu
23……..Internationale Konferenz für Musa Aşoğlu
24……..Neues im ATIK-Verfahren
25……..Keine Beteiligung an Denunziation und der groß inszenierten Menschenjagd!
26……..Die deutsche Justiz gegen eine Person – Teil 2
27……..Ein kurzes Update zu den G20-Verfahren Antirepressionsdemo in Hamburg am 17. März 2018
Textserie
28……..Die Isolationshaft und die Geschichte der Repression in Spanien (Teil 7)
Bestellungen: Die Konditionen sind über unsere Homepage www.gefangenen.info nachlesbar. Bankverbindung: Gefangenen Info, IBAN: DE93 2001 0020 0010 3822 00, BIC: PBNKDEFF200, Postbank Hamburg