Am 17.8.2019 wurde Aman Alizada in seiner Wohnung von einem Polizisten durch fünf Schüsse getötet.
Schnell kamen berechtigte Fragen auf, wie es dazu kommen konnte.
Schon damals wurde auf einer Gedenkdemonstration am 12. Oktober von
Familie, Freunden sowie vielen entschlossenen Teilnehmer*innen eine
umfassende Aufklärung des Falles gefordert. Nun hat die
Staatsanwaltschaft am 15.06.2020 das Verfahren eingestellt, aus ihrer
Sicht handelte es sich um „glasklare Notwehr“.
Dass Staatsanwaltschaften keinen Grund sehen (wollen), ihre
uniformierten Gesinnungs- genossen anzuklagen ist nichts neues.
Verfahren gegen Cops werden in Deutschland überdurchschnittlich oft
eingestellt. Nicht zuletzt, weil sie sich immer wieder gegenseitig
decken. In Stade ist das nun erneut passiert.
Doch so einfach ist es nicht, zu viele Fragen sind noch offen. Nicht nur
dass es massive Widersprüche bei den Zeugenaussagen gibt, und Zeugen
einzig Polizist*innen sind.
Warum tritt die Polizei die Tür ein, obwohl sich Aman alleine in dem
Zimmer befand?
Wieso behauptet die Polizei er habe in Pfeffer gebadet, wenn man bei nur
1 von 4 Abstrichen an Aman einen Rest Reizstoff gefunden hat?
Warum wird von der Staatsanwaltschaft ignoriert, dass Aman laut dem
Forensischen Gutachten lag, saß oder gebückt war. Sieht so eine
Bedrohung aus?
Warum traut sich die Staatanwaltschaft nicht, die Einstellung des
Verfahrens öffentlich bekannt zu geben und rückt erst auf Nachfrage der
Presse damit heraus?
Dies können und wollen wir nicht widerspruchslos hinnehmen.
Daher wird es am 22.08. um 17:00 Uhr in Stade auf dem Pferdemarkt eine
Demonstration für lückenlose Aufklärung seines Todes geben. Kommt alle
und lasst uns gemeinsam unsere Wut, Trauer und Kritik am deutschen
Rechtssystem auf die Straße tragen.
Diese Demo wird organisiert von der Initiative Aman Alizada.