In der vergangenen Woche wurde Orhan Deniz Batasul in einem Dortmunder Park überfallen. Zwei Angreifer überwältigten den Aktivisten der Jugendorganisation Dev-Genc (Revolutionäre Jugend) und bedrohten ihn. In türkischer Sprache wurde von ihm gefordert, Informationen über seinen Verband preiszugeben sowie seine politische Aktivität einzustellen, anderenfalls würde es ihm schlecht ergehen. Nachdem er sich zur Wehr setzte, verletzten die Angreifenden ihn mit einem Messer und ließen von ihm ab.
Es kann nur darüber spekuliert werden, ob es sich bei dem Angriff um organisierte Faschisten oder Mitarbeiter eines Geheimdienstes handelte. Es ist bekannt, dass mit Duldung der Bundesregierung mehrere tausend Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes (MIT) in Deutschland aktiv sind.
Desweiteren gibt es auch in Dortmund offiziell eingetragene Vereine, die türkischen Fachist*innen angehören oder nahestehen.
Dem Vorfall vorausgegangen war vor wenigen Monaten ein Versuch des deutschen Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“ (VS), den Genossen für Spitzeltätigkeiten anzuwerben, was dieser kategorisch verneinte. Hierzu hatte Dev-Genc eine Erklärung veröffentlicht.
Heiko Lange, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V. erklärt zu den Vorkommnissen: „Ungeachtet der ungeklärten Herkunft der Angreifer versichern wir dem Genossen Orhan Deniz Batasul unsere Solidarität und wünschen ihm eine baldige Genesung. Wann immer linke Aktivist*innen aufgrund ihrer politischen Aktivitäten angegriffen werden, sehen wir es als die Aufgabe der gesamten Linken an, solidarisch an der Seite der Betroffenen zu stehen und öffentlich zu reagieren. Ein Angriff auf einen von uns ist ein Angriff auf die gesamte linke Bewegung. “
Die Rote Hilfe e.V. ist ein bundesweiter linker Solidaritäts- und Schutzverein und fordert ein Ende der Überwachung linker Organisationen sowie die Auflösung der Geheimdienste.