Ein am gestrigen Dienstag, den 24. Juni, veröffentlichter Bericht der Défenseure des droits zeigt einen Anstieg der Identitätskontrollen in Frankreich zwischen 2016 und 2024. Davon betroffen sind vor allem junge Männer, die als Schwarze, Araber oder Maghrebiner wahrgenommen werden. Innerhalb von acht Jahren haben sich die Identitätskontrollen in Frankreich vervielfacht, und zwar in der gesamten Bevölkerung (+81% bei Führungskräften, +148% bei 55-64-Jährigen, +79% bei als weiß wahrgenommenen Personen). Der Bericht stellt einige Hypothesen auf: die Olympischen Spiele in Frankreich im Jahr 2024 und im weiteren Sinne die sozialen Bewegungen, die das Land massiv mobilisiert haben: die Gelbwestenrevolte, die Proteste gegen die Rentenreform oder auch der Mord an Nahel, der vor zwei Jahren in Nanterre von einem Polizisten erschossen wurde.
Eine weitere Analyse: eine Änderung der polizeiinternen Politik, mit der Verabschiedung des Gesetzes über die innere Sicherheit und den Kampf gegen den Terrorismus im Jahr 2017, oder auch die zahlreichen Operationen gegen den Drogenhandel, die die Identitätskontrolle in den Mittelpunkt des Sicherheitsdispositivs stellt. Junge Männer, die als Schwarze, Araber oder Nordafrikaner wahrgenommen werden, haben ein viermal höheres Risiko, kontrolliert zu werden, und ein zwölfmal höheres Risiko, einer „erweiterten“ Kontrolle unterzogen zu werden, d. h. sie werden durchsucht, abgetastet, auf die Polizeiwache gebracht oder aufgefordert, den Ort zu verlassen. Einige Bevölkerungsgruppen sind auch anfälliger für eine unethische Interaktion mit den Sicherheitskräften: Duzen, Provokationen, Beleidigungen oder brutale Gesten – die sich in der Regel gegen die Schwächsten richten. Dabei handelt es sich vor allem um junge Männer, die als Schwarze oder Araber wahrgenommen werden, um Personen, die sich als nicht-heterosexuell bezeichnen, eine Behinderung haben, arbeitslos sind oder in Armenvierteln wohnen.
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