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Für den Sieg im Klassenkrieg!- In der Türkei, wie weltweit!

Seit dem Anschlag in der türkischen Stadt Suruç verschärfen sich die Angriffe des türkischen Regime auf die kurdiche Bewegung und die revolutionäre Linke in der Türkei. Nunmehr täglich kämpfen und sterben unsere GenossInnen, eine neue Qualität im Klassenkrieg ist erreicht. Im Folgenden dokumentieren wir verschiedenen die verschiedenen Soliaktivitäten der radikalen Linken in Magdeburg/ Stadtfeld, sowie ein Flugblatt, wovon wir über 2000 Exemplare im Stadtteil verteilt haben.
Seit 2 Wochen hängt ein Transpie mit der Aufschrift „Stoppt das Massaker in der Türkei & Kurdistan! Internationale Klassensolidarität!“ an einen zentralen und vielbefahrenden Ort im Kiez. Auch ein Graffitie entstand in den letzten Tagen. Darüber hinaus sammelten sich am 31.7. ca. 20 Leute vor dem Infoladen und demonstrierten spontan und lautstark durch den Stadtteil, um damit sowohl ihre Wut als auch ihre Solidarität mit den türkischen und kurdischen kämpfenden FreundInnen zum Ausdruck zu bringen.

INTERNATIONALE KLASSENSOLIDARITÄT!

Am vergangenen 20. Juli wurden 32 junge AktivistInnen, vorwiegend SozialistInnen und AnarchistInnen, in der türkischen Stadt Suruç bei einem Angriff des sog. “Islamischen Staates”, in Komplizenschaft mit der türkischen Regierung, getötet.
Die jungen Menschen hatten sich dort eingefunden, um beim Wiederaufbau der Stadt Kobanî zu helfen. Dabei waren sie einem Aufruf der SGDF (Föderation Sozialistischer Jugendverbände) gefolgt, inspiriert vom Beispiel der zurzeit in Rojava stattfindenden fortschrittlichen Veränderungen.
Rojava ist eine kurdische, autonome Region in Syrien. Dort verteidigen KurdInnen ein demokratisches Gesellschaftsmodell, das horizontal strukturiert ist (=ohne prinzipiell festgelegte Hierarchien) und in dem Geschlechtergleichheit und Respekt gegenüber der Umwelt als grundlegende Prinzipien gelebt werden sollen.
Gerade dadurch stellt dieses Modell, diese Vision der Menschen von Rojava, eine Gefahr für das faschistoide Regime von Erdogans AKP dar. Und für die geopolitischen Interessen der lokalen und westlichen imperialistischen Regime.

Letzte Woche hat nun die türkische Regierung dem „Islamische Staat“ den Krieg erklärt, nachdem sie ihn selbst jahrelang unterstützt hat, auch in seiner Offensive gegen Rojava. Jedoch ist diese Kriegserklärung nichts weiter als ein Vorwand, um schon wieder die kurdische Freiheitsbewegung und die revolutionäre Linke in den Armenvierteln der Türkei mit Waffengewalt angreifen zu können. Unter dem Vorwand eines Einsatzes gegen den „Islamischen Staat“ und gegen den Terrorismus haben die türkischen Sicherheitskräfte hunderte Durchsuchungen in mehr als 10 türkischen Provinzen durchgeführt, mehr als 1.300 Menschen festgenommen und dabei 4 Menschen getötet. Die betroffenen Menschen sind und waren mehrheitlich UnterstützerInnen der kurdischen Freiheitsbewegung und türkische Revolutionäre besonders der Volksbefreiungspartei- Front
(DHKP-C). So waren auch nur 140 der 1300 Festgenommenen Anhänger des „IS“.
Auch wurden seitdem Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Norden des Irak sowie Stellung der Volksverteidigungs- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) in Rojava / Syrien von türkischen Einheiten aus der Luft bombardiert und somit der Waffenstillstand durch den türkischen Staat gebrochen. Damit wurde durch die Bombardierung der „Friedensprozess“ zwischen der türkischen Regierung und der PKK, der Ende 2012 eingeleitet wurde, zunichte gemacht.

Dies ist ein weiterer Angriff in der langen und traurigen Geschichte der Unterdrückung der KurdInnen und der revolutionären Linken durch den türkischen Staat. Und wie schon in der Vergangenheit, beispielsweise beim Militärputsch Anfang der 1980, findet dieser Angriff mit der vollen Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika und der NATO statt, in der sich auch Deutschland befindet.
Deutschland steht den türkischen Aggressoren seit Jahrzehnten tatkräftig zur Seite: Durch Waffenverkäufe an die Türkei, Training und Ausbildung des türkischen Militärs in modernen Techniken zur Bekämpfung von Ausschreitungen und Unruhen, den Export von Isolationsknästen nach Stammheimer Vorbild, sowie der Verfolgung gegen kurdische und türkische linke AktivistInnen in Deutschland. So befinden sich zur Zeit mehrere Dutzend türkische und kurdische Revolutionäre in den Knästen der BRD und stellen somit die größte Gruppe politischer Gefangener hier.
Zudem hat der deutsche Staat bei mehreren Gelegenheiten eine klare Position bezogen, als er einerseits schon vor der Offensive des „Islamischen Staates“ gegen Rojava AktivistInnen daran hinderte, an freiwilligen Hilfseinsätzen in Rojava und Syrien teilzunehmen, aber gleichzeitig toleriert, dass sich deutsche Staatsangehörige nach wie vor dem „ Islamischen Staat“ anschließen.

Wir können angesichts der Anschläge und Morde an unseren GenossInnen in der Türkei, Kurdistan und Syrien nicht gleichgültig bleiben. Wir sind solidarisch mit der ArbeiterInnenklassen der Türkei und ihren revolutionären Organisationen, sowie den KurdInnen und ihrem Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung!

So wie die PKK in den kurdischen Bergen kämpft, die YPG/YPJ in Rojava und die revolutionären ArbeiterInnen- Milizen in den Straßen der Armenviertel der Türkei, so kämpfen wir hier in den Kiezen, Tag für Tag, gemeinsam mit unseren GenossInnen, für Selbstbestimmung und Freiheit, gegen Staat und Kapital!

Gegen die Massaker und die Unterdrückung durch „IS“ und türkischen Regime!

Es lebe der Kampf der revolutionären ArbeiterInnen in der Türkei! Es lebe der Kampf der KurdInnen! Biji berxwedana Rojava!
Lang lebe der Widerstand Rojavas!

Umudun adi – DHKP-C! Der Name der Hoffnung- DHKP-C!

Gegen die weltweite Diktatur der Banken und Konzerne! Für die soziale Revolution!

Verfasst von: Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen (Magdeburg).