– Zu jW vom 2./3. August: »Die MiG im Tee«
(…) Holger Meins hat sich weder »für die RAF« noch für sonst was »zu Tode gehungert«. Er starb am 9.11.1974 in der Strafanstalt Wittlich (Mosel) im dritten Hungerstreik der Gefangenen aus der RAF zusammen mit anderen Gefangenen, der am 13.9. des Jahres begonnen hatte.
Hungerstreik ist das äußerste Mittel von Gefangenen, sich Überlebensbedingungen im Knast zu erkämpfen. So richtete sich der Hungerstreik in erster Linie gegen die Totalisolation (eine Form der Folter), aber auch gegen die intensive Behinderung der Verteidigung (z.B. durch Trennscheibe in den Sprechzellen, Beschlagnahme der Verteidigerpost), den Bau des Prozeßbunkers in Stuttgart-Stammheim usw.
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Seit dem 30.9. wurde Holger Meins mit Magenschlauch zwangsernährt mit nur 400 Kalorien am Tag, das ist gerade ein Drittel der notwendigen täglichen Mindestmenge. Das war es. Der eingangs zitierte Satz in dem Artikel von Alexander Reich diffamiert höchstwahrscheinlich auch das Verhältnis von Harun Farocki zu seinem Genossen Holger Meins.
Arndt Müller, Frankfurt am Main