Der griechische Regierungschef Antonis Samaras hatte im Zuge der Verschlankung des Staates den früheren staatlichen Rundfunk ERT im Juni von einem Tag auf den anderen geschlossen. Alle 2500 Mitarbeiter wurden entlassen. Einige Ex-Mitarbeiter hielten seitdem das alte TV-Gebäude besetzt, es gab ein Protestprogramm via Internet.
Aktivisten protestierten gegen Polizeieinsatz
„Es gab keine Gewalt. Wir haben ruhig das Gebäude verlassen“, sagte ein Techniker der Nachrichtenagentur dpa. Die Polizei nahm vier Mitarbeiter vorübergehend in Gewahrsam. Vor dem Gebäude versammelten sich etwa 200 linke Aktivisten und einige Abgeordnete der linken Partei „Bündnis der radikalen Linken“ und protestierten gegen den Polizeieinsatz. „Sie hatten das Rundfunkgebäude in eine Art Widerstandszentrum gegen die Regierungsentscheidungen verwandelt“, sagte Kedikoglou.
Seit Juli strahlt ein provisorisches staatliches Radio und Fernsehen ein Notprogramm aus. Die EDT (Ellinikí Dimósia Teleórasi – „Hellenisches Öffentliches Fernsehen“) sendet aus einem kleinen Studio in Athen. Laut Regierung ist das eine Übergangslösung. Ein neues, kleineres Staatsfernsehen und -radio unter dem Namen NERIT soll in den nächsten Monaten starten.