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Grup Yorum appelliert aus dem Hungerstreik an die Öffentlichkeit

Die Musikgruppe “Grup Yorum” stand schon immer im Visier der türkischen Sicherheitskräfte. Immer wieder wurden ihre Mitglieder festgenommen. Weiterhin sitzen einige Mitglieder von Grup Yorum im Gefängnis. Um deren Freilassung zu erreichen, befinden sich einige Bandmitglieder im Hungerstreik.

İbrahim Gökçek befindet sich im Gefängnis von Istanbul-Silivri seit 230 Tagen im Hungerstreik Silivri. Helin Bölek befindet sich ebenfalls seit rund 230 Tagen im Hungerstreik. Bölek hält ihren Hungerstreik in einem Haus in Istanbul-Sarıyer ab. Inzwischen ist die Musikerin von 75 Kilogramm auf 45 Kilogramm abgemagert. Der Gesundheitszustand der Musikerin hat sich in dieser Zeit massiv verschlechtert. Sie leide unter anderem an Schwindelgefühlen, Übelkeit, Muskelschmerzen, Überempfindlichkeit gegen Licht und Lärm und Müdigkeit. Zudem habe sie Schmerzen, die duch entzündete Nerven verursacht sind, erzählt Bölek der Nachrichtenagentur “Mezopotamya.”

Forderungen von Grup Yorum
Trotz der vielen Gesundheitsprobleme gebe ihr der Wille zum Widerstand Kraft. Grund für den Hungerstreik seien die rechtmäßigen Forderung der Musikgruppe. “Als erstes sollte das Verbot von Konzerten gegen uns aufgehoben werden. Zweitens sollten die Razzien gegen das ´Idil Kulturzentrum´aufhören. Drittens sollten die gegen uns frei erfundenen Anklagen aufhören und viertens sollten unsere Namen von der Terrorliste gestrichen werden,” sagte Bölek im Gespräch mit Mezopotamya.

Öffentlichkeit schaffen

Der Widerstand beruhe auf gerechtfertigten Forderung, erklärt Bölek.”Diese Forderungen hätten von Anfang an umgesetzt werden müssen. Wir werden für unsere Forderungen nicht betteln. So oder so werden unsere Forderungen umgesetzt werden. Wir werden dafür eine Öffentlichkeit schaffen,” erzählt das Mitglied von Grup Yorum.

“Das Hungern allein ist zweifellos kein Gewinn.” Der Gewinn liege darin, neben dem Hungerndas Ganze zu organisieren. “Die schwere Last liege auf den Schultern unserer Zuhörer, unserer Liebenden und derjenigen, die für uns etwas unternehmen.” Und diese seien es, die den Sieg holen werden. Es gehe nicht darum für uns etwas zu tun. Man tut was für sich selbst. Man tut auch was gegen die Ungerechtigkeiten,” so Bölek. Selbstverständlich werde man einen Preis dafür bezahlen. Wie hoch der Preis ist, bestimmen diejenigen, die diesen Prozess begleiten. “Deswegen lade ich jeden dazu ein, unsere Stimme noch lauter zu machen.”

https://boldmedya.com/de/2020/02/04/grup-yorum-appelliert-aus-dem-hungerstreik-an-die-oeffentlichkeit/