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Grup Yorum hat das Todesfasten unterbrochen -Solidarität siegt

Sg. Damen und Herren,

Infolge des langatmigen und opferreichen Kampfes den Grup Yorum für die Ausübung ihrer Kunst und Musik gegen den Staat und die Regierung der Türkei führen musste, kam es heute zu einer für uns erfreulichen siegreichen Wende, die wir gerne auch mit Ihnen teilen möchten.

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Viele Stimmen verhielten sich zurückhaltend hörten nicht auf die Appelle, andere wiederum haben alle möglichen Anstrengungen unternommen, vielleicht auch nicht so offen sichtbar.
Wie auch immer bedanken wir uns bei allen, die mit ihren eigenen Möglichkeiten mitgemischt haben, um hier zu einer möglichst unblutigen, undramatischen Lösung zu kommen.

Helin Bölek hat diesen heutigen Moment leider nicht erleben können. Aber wir werden sie auch nicht vergessen und die Ignoranz, die zu diesem tragischen Verlust führte.

Mustafa Kocak – es sei nochmals hier angemerkt kein Mitglied von Grup Yorum – war in der selben Zeit mit seinem Todesfasten-Protest für Gerechtigkeit einer der wenigen widerstandleistenden Menschen in der Türkei, die unsere Stimme verdient haben.
Er wurde unschuldig, ohne Beweise zu lebenslänglicher Haft verurteilt und hat bis zuletzt gekämpft für ein faires Verfahren. Er wurde zum Symbol der Gerechtigkeit, die Verantwortung liegt ganz klar beim politischen Regierungsapparat.

Wieder konnten wir sehen, dass Schweigen gegen Unrecht Menschen tötet, aber die Solidarität belebt.

Es ist dennoch unter den härtesten Umständen und Bedingungen und auch wenn Hungerstreiks als umstrittene Methode gelten, die Öffentlichkeit und das Gewissen vieler im Kampf für fundamentale Menschenrechte und Gerechtigkeit zu vereinen. Es ist zu keinem Zeitpunkt darum gegangen eine politische Linie oder ideologische Ausrichtung zu unterstützen oder dafür Werbung zu machen.
Es ging immer um demokratische Rechte, um Menschenrechte und die Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit.
So sind derzeit immer noch 2 AnwältInnen in der Türkei in einem Todesfasten, um den Rechtsstaat zu verteidigen und Bedingungen für faire Verfahren wiederherzustellen.

Im Bezug auf Grup Yorum werden unter Beteiligung von mehreren Menschenrechtsorganisationen, Abgeordneten, Intellektuellen und AnwältInnen in der Türkei die Gespräche mit den Verantwortlichen fortgesetzt.

Wir danken nochmals allen, die nicht tatenlos zugesehen haben und diesen besonderen Tag des Lebens miterkämpft haben!

Freundliche Grüße
Sandra Bakutz
Freiheitsinitiative für Grup Yorum und Mustafa Kocak

WIR HABEN EINEN POLITISCHEN SIEG ERREICHT

DIE GANZE WELT HAT UNSERE STIMME GEHÖRT

WIR UNTERBRECHEN UNSEREN TODESFASTEN-WIDERSTAND

In den heutigen Morgenstunden hat unser Mitglied Ibrahim Gökcek seinen Todesfasten-Widerstand unterbrochen. Diese Entscheidung wurde zusammen mit Ibrahim und mit allen Mitgliedern von Grup Yorum getroffen. Warum haben wir unseren 323 Tage andauernden Siegesmarsch unterbrochen:

– Wir hatten von Beginn an den Sieg für uns abgesichert, indem wir den Beschluss fassten, uns unter Einsatz unseres Lebens gegen den Vernichtungsangriff des Faschismus auf unsere Band zu wehren.

– Unser 323 Tage andauernder Widerstand hat nicht nur die Hoffnung, die man in den Herzen der Völker der Türkei zerstören wollte wieder aufflammen lassen, er hat ein großes Echo in der ganzen Welt hinterlassen. KünstlerInnen, AutorInnen, Abgeordnete, Alevitische Institutionen, linke Parteien und unsere Bevölkerung haben Grup Yorum unterstützt und den Angriff, mit dem unsere Band terrorisiert wurde, ins Leere laufen lassen.

– Im Rahmen der Gespräche mit Justiz- und Innenministerium haben sich die Vorsitzende der Menschenrechtsstiftung (TIHV) Sebnem Korur Fincanci, Intellektuelle, Abgeordnete von CHP-HDP-TIP bereit erklärt für Grup Yorum zu bürgen und festgehalten, dass sie ihren Kampf solange fortsetzen werden, bis Konzerte genehmigt und unsere inhaftierten Mitglieder freigelassen werden.

Heute Morgen haben wir gemeinsam mit unseren AnwältInnen beim Gouverneuramt einen Antrag für Konzerte an drei Plätzen in Istanbul gestellt. Außerdem hat die Gemeinde Izmir einen Antrag für ein Konzert am 3. Juli auf dem offenen Messegelände gestellt.

Aufgrund dieser Entwicklungen haben wir den Beschluss gefasst, unseren Todesfasten-Widerstand zu unterbrechen.

Wir haben Helin und Ibrahim unser Konzertversprechen gegeben. Wir werden dieses Versprechen einhalten.

Wir werden alle inhaftierten Mitglieder von den Händen des Faschismus befreien.

LANG LEBE DER WIDERSTAND, LANG LEBE DER SIEG

GRUP YORUM IST DAS VOLK UND KANN NICHT ZUM SCHWEIGEN

GEBRACHT WERDEN.

GRUP YORUM