parkbank.agi.

HH: Solidarische Mietsübernahme

Warum wir für die inhaftierten Zwei von den „Drei von der Parkbank“ die Miete übernehmen.

In der Nacht auf den 8. Juli 2019 wurden drei Menschen, die auf einer Parkbank saßen, festgenommen. Laut Generalstaatsanwaltschaft, stünden sie unter Verdacht der Vorbereitung einer schweren Brandstiftung. Ein Mensch wurde gegen Auflagen wieder entlassen, doch zwei sitzen noch immer in Untersuchungshaft.

Bis heute folgten wiederholte Hausdurchsuchungen, DNA-Abnahmen, Einsammlung von Schriftproben, … (Weitere aktuelle Informationen zur Repression und wie es den dreien geht, finden sich unter https://parkbanksolidarity.blackblogs.org.)

Die zwei Inhaftierten wohnen in herkömmlichen Mietsverhältnissen. Damit sie ihre Wohnung während der Haft nicht verlieren und anschließend obdachlos sind, müssen sie ihre Miete natürlich weiterhin zahlen. Nach wie vor ist unklar, wann sie aus der U-Haft entlassen werden. Wir sind Wohngemeinschaften, Wagenplätze, Hausprojekte und selbstverwaltete Projekte, die den Luxus haben, unser Wohnen selbst zu verwalten, die günstig wohnen können oder die einfach nur solidarisch mit Genoss_innen sein wollen.
Unsere Wohnsituationen sind weitestgehend aus gemeinsamen solidarischen Kämpfen entstanden. Wir profitieren von diesen Kämpfen noch heute. Deswegen haben wir uns entschlossen, jeweils eine Monatsmiete oder einen Teil davon für die Zwei zu übernehmen.

Knast ist eine weitere Stufe in der Repression gegen jene, die versuchen, ihre Vorstellung von einem selbstbestimmten solidarischen Leben zu verwirklichen und sich logischerweise auch gegen die herrschende Ordnung stellen. Doch zeigt sich Repression nicht nur in Meldeauflagen und Wegsperren, in Hausdurchsuchungen und Observationen …, sondern immer auch über finanziellen Druck. Repression soll Angst machen, isolieren, lähmen und vereinzeln.

Wie geht es weiter, wenn du einmal in die Mühlen des Apparates geklemmt bist und du dich nicht mehr darum kümmern kannst, deinen Wohnraum zu finanzieren?
Wir hoffen, dass unsere Mietbeteiligung ein kleiner Beitrag dazu ist, dass diese Sorge der Genossen zumindest nicht besteht.

Aus der Erklärung des Soli-Kreises für die „Drei von der Parkbank“: „Knäste machen Menschen nicht besser. Sie tragen nicht zur Lösung von Konflikten und gesellschaftlichen Problemen bei. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass eine Zerstörung und ein nicht mehr Existieren eben jener nicht automatisch ein Ausbleiben sozialer Konflikte bedeutet. Wir werden gezwungen sein, uns miteinander auseinanderzusetzen – auch mit den schweren und harten Thematiken. Aber eben dieses Auseinandersetzen und sich Begegnen ist Teil eines Lebens und einer Welt, die auf Freiheit und Solidarität statt auf Geld und Profit basiert.“

In diesem Sinne, schließt euch an, zeigt euch solidarisch!
Übernehmt eine halbe oder ganze Miete!

Sie können uns unsere Freund*innen wegnehmen, nicht aber unsere Solidarität.
Bahnhofstraße e.V., Café Libertad, Wagenplatz Borribles, Wagenplatz Hospi, u.a. …