Demonstration 4.4.2020 16:00 Uhr Jungfernstieg
Am 4. April 2020 findet in Hamburg eine große, spektrenübergreifende Demonstration gegen Rassismus, Überwachung und Repression statt. Als Soli-Zusammenhang „Die 3 von der Parkbank“ wollen wir den Aufruf zur Demo unterstützen.
In der Nacht auf den 8. Juli 2019 wurden drei unserer Gefährt*innen und Freund*innen von einer Parkbank weg festgenommen. Noch in der selben Nacht gab es mehrere Hausdurchsuchungen in verschiedenen Hamburger Stadtteilen. Der Verdacht, laut Generalstaatsanwaltschaft, sei die Verabredung zu Brandstiftungen gegen Objekte der Immobilienwirtschaft und ihren Helfer*innen. Zwei sitzen seitdem in Untersuchungshaft, der Haftbefehl der dritten Person wurde gegen Auflagen ausgesetzt. Anfang des Jahres hat der Prozess begonnen und ist bisher bis Sommer geplant. Alle Infos zum Prozess findet ihr auf dem Blog parkbankprozess.blackblogs.org Wir glauben, dass Repression eine logische Folge davon ist, wenn Menschen anfangen, sich gegen ein System zu wehren, das auf Macht basiert. Repression ist das Druckmittel der Machthabenden und umgibt uns tagtäglich, sobald wir uns nicht dem permanenten Druck und Zwang beugen, gesetzeskonform zu funktionieren. Repression kann Angst erzeugen. Angst davor, sich gegen Ungerechtigkeit und Machtlosigkeit zu wehren. Dieses Gefühl wollen wir nicht einfach unterdrücken, sondern einen gemeinsamen Umgang damit finden. Denn wogegen wir uns zur Wehr setzen, sind auch die Isolation, die Vereinzelung, die Konkurrenz und die hierarchischen Beziehungen, die uns im kapitalistischen Patriarchat auferlegt werden. Wichtig für unsere kämpferische Perspektive ist deshalb der Angriff auf Institutionen der Macht genauso wie auf die Art und Weise, wie Beziehungen in unserer Gesellschaft erschaffen werden. Klares Programm der Repressionsbehörden ist es, widerständige Menschen zu isolieren, um sie zu brechen und nicht noch mehr widerständiges Potenzial wachsen zu lassen. Das kann uns alle treffen. Ein Ziel des Staates ist es, durch Repression Spaltung und Entsolidarisierung zu bewirken, und genau das gilt es zu verhindern. Wenn wir uns auf die Unsicherheit, und damit auch auf all die Leidenschaft und die Freuden, die uns verbinden, einlassen, können wir Momente der Freiheit erleben – ohne Ohnmacht und Kontrolle. Das, was unsere Solidarität ausmacht und das, was wir gegen die Repression machen können, ist diesen Staat und die Unterdrückung, in der wir leben, anzugreifen. Der Angst vor Repression und Knast setzen wir die Aussicht entgegen, in einer anderen, solidarischen Welt in Freiheit zu leben. Für den Versuch, ein Leben ohne Herrschaft, sondern in Selbstbestimmung zu führen, braucht es die Selbstorganisation an Stelle der Grenzregime und Unterdrückung. Was uns dabei hilft, sind Solidarität und gegenseitige Hilfe statt Konkurrenz und Ausgrenzung. Das Ziel ist eine Welt, in der alle frei sind und in der Herrschaftskategorien wie Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Besitz keine Rolle mehr spielen. Wir werden unsere und die Ideen, Träume und Kämpfe unser anarchistischen Gefährt*innen verteidigen und weiterführen. Wir laden euch ein, am 4. April mit uns auf die Straße zu gehen und eurer Solidarität auch an anderen Orten und mit anderen Mitteln Ausdruck zu verleihen. Sie können unsere Freund*innen einsperren, nicht aber unsere Ideen! Feuer allen Knästen – Freiheit für die 3 von der Parkbank und alle anderen Gefangenen! Soli-Zusammenhang „Die 3 von der Parkbank“ parkbanksolidarity.blackblogs.org Demonstration 04.04.2020 16 Uhr Jungfernstieg, Hamburg