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[Istanbul] Massaker bei Protestmarsch gegen Banden, Drogen und Degenerationspolitik

Während einer Demonstration der Volksfront (Halk Cephesi) gegen die Zusammenarbeit zwischen Banden und Polizei im Istanbuler Viertel Gülsuyu am 28. September 2013, haben Bandenmitglieder in die Protestmenge geschossen. 

Ein Anhänger der Volksfront, Mesut Aktürk wurde mit Schussverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Revolutionäre hatten in späterer Folge zum Schutz der Demonstranten bewaffnete Gegenwehr geleistet.
Die Polizei, die während der Angriffe auf die Demonstration nicht zu sehen war, kam schließlich am darauffolgenden Tag an Ort und Stelle, um sich die Aufzeichnungen der Kameras abzuholen.
Als die Mitglieder der Volksfront mit Parolen auf die Polizeikräfte zumarschierten, wurden sie diesmal von den Staatshütern mit MP5-Maschinenpistolen beschossen.
Auffallend war auch diesmal, dass die Polizei nicht einmal zum Schein gegen die Banden vorging, die mit Schusswaffen auf die Bevölkerung und die Revolutionäre zielte, am nächsten Morgen jedoch zwei Mitglieder der Volksfront festnahm.
Am Sonntag, den 29. September 2013 wurde aus Protest gegen die gezielten Angriffe und Festnahmen zu einer weiteren Demonstration aufgerufen. Erneut setzten die Banden Schusswaffen gegen die Demonstranten ein. 
Es kam wiederholt zu Verletzten. Hasan Ferit Gedik, Gökhan Aktas, Yalcin Ileri, Abdullah Kiyak und Semiha Ates wurden schwer verletzt.
Trotz schwerer Verletzungen suchten Angehörige und Freunde von Gökhan Aktas stundenlang in mehreren Krankenhäusern nach einem freien Platz auf der Intensivstation. Zumindest in einem Krankenhaus hieß es angeblich sogar „Er überlebt ohnehin nicht“. In anderen gab es angeblich keinen freien Platz.
Dank der Anstrengungen der Volksfront, die Hunderte Menschen, darunter KünstlerInnen und Abgeordnete mobilisierte und beim Bildungs- und Untersuchungskrankenhaus in Kartal und beim Gesundheitsministerium anrief, wurde Gökhan Aktas endlich auf die Intensivstation verlegen.
Der 21-jährige Hasan Ferit Gedik, der von 4 Kugeln am Kopf und von 1 Kugel am Hals getroffen wurde, erlag in der Nacht auf 30. September seinen schweren Schussverletzungen.
Seitens der Angehörigen und Freunde von Gedik wurde berichtet, dass sich Polizisten als „Arbeiter“ auf die Intensivstation eingeschlichen hatten, um Beweise für das Massaker zu untergraben. In einem aufgezeichneten Amateurvideo ist zu sehen, wie die Taschen dieser angeblichen „Krankenhausbediensteten“ geöffnet und darin Beutel für polizeiliche Beweissicherung gefunden.
Laut Freunden von Gedik, die sich zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus aufhielten, sollen sich die Polizisten in einen Raum eingeschlossen und ihr Gesicht mit den Beweisbeuteln verdeckt haben, nachdem sie auf frischer Tat ertappt wurden. Der Oberarzt des Krankenhauses sei unterdessen auf die Mitglieder der Volksfront losgegangen. Zusätzlich rief der Arzt Schnelle Einsatztruppen der Polizei, die Baris Önal festnahmen. Diese Gelegenheit wurde von den Polizisten genutzt, um mit den Beweismitteln zu fliehen.
Der Leichnam von Ferit Gedik wurde ohne Wissen seiner Mutter und Schwester von der Polizei entführt. Auf die Frage, wohin er gebracht wird, wurde nicht geantwortet. Die Anwälte des Getöteten wurden bei der Autopsie nicht zugelassen.
Bereits im Jahr 2006 wurde Birol Karasu im Kampf gegen Bandenterror und Drogenverkauf in den Vierteln ermordet. Die Mörder stehen bis heute unter dem Schutz des Staates.