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Istanbul: Prozess wegen des Mordes an Berkin Elvan

Heute findet im 17. Gericht für schwere Strafsachen in Istanbul der Prozess zum Mord an Berkin Elvan statt, dem 2013 im Alter von 14 Jahren mit einer Gasgranate auf den Kopf geschossen wurde und der nach einem Jahr im Koma verstarb. Die Kriminalabteilung hatte Aufnahmen vom Polizeipanzer sichergestellt, auf denen der Moment des Abschusses der Granate zu sehen war. Bisher blieb der Schütze ungestraft.

Auf Antrag der Anwält*innen von Berkin’s Familie hatte das Gericht die Videoaufnahmen an den staatlichen Fernsehsender TRT übermittelt um eine bessere Auflösung des Bands zu erzielen. Der Vorstand lehnte mit der Begründung ab, es sei keine dafür notwendige technische Ausrüstung vorhanden. Auch eine Anfrage beim TÜBİTAK, eine Türkische Anstalt für Wissenschaftliche und Technologische Forschung mit Sitz in Ankara, wurde angefragt. Dort hieß es, man habe fristgerecht Projekte abzugeben und könne dies aus zeitlichen Gründen nicht übernehmen.
Berkin Elvan’s Ermordung sorgte weltweit für Empörung und Trauer. Der 13-Jährige war im Zeitraum des sogenannten Gezi Aufstands, den die türkische Regierung 2013 gewaltsam unterdrückte auf dem Weg zur Bäckerei aus einem Polizeipanzer angeschossen worden. Er lag 1

Jahr lang mit seiner Kopfverletzung im Koma und verstarb. An seiner Beerdigungszeremonie nahmen rund 1 Million Menschen teil. Die Anklage und Verurteilung seines Mörders wurde stets behindert.
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