Veranstaltung am Donnerstag, 27.10.2011, 20 Uhr im Centro Sociale, großer Saal (Sternstr. 2), HH
In seinem neuen Buch „Die Todesnacht in Stammheim“ beleuchtet der Autor Helge Lehmann den angeblichen kollektiven Selbstmord der RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe im Jahr 1977. Möglich wurde dieses Buch, weil Akten, die seit 30 Jahren unter Verschluss gehalten wurden, nun zugänglich sind. Diese Akten hat Lehmann akribischcausgewertet.
Darüber hinaus rekonstruierte er die „Aktencontainer“, die dem Waffenschmuggel gedient haben sollen, baute die angebliche Kommunikationsanlage nach, überprüfte die Möglichkeit eines
Waffenverstecks im Plattenspieler von Andreas Baader anhand eines baugleichen Modells, nahm Schussvergleiche zur Bestimmung von Schüssen in einem vergleichbaren Gebäude vor und präzisierte mit neuen Methoden die sehr vagen amtlichen Angaben über die Todeszeitpunkte von Andreas Baader und Gudrun Ensslin.
Er arbeitet sich mit den dadurch gewonnenen Erkenntnissen an der staatlichen Version der Geschehnisse in Stuttgart-Stammheim ab und führt gewissermaßen einen Indizienprozess. Er weist nach, dass die Abläufe zeitlich oder logistisch nicht so stattgefunden haben, wie bisher angenommen.
Helge Lehmann wird sein Buch am 27.10.2011 in Hamburg vorstellen und über seine Arbeit berichten.
Rote Hilfe e.V. – OG Hamburg, Gefangenen Info, Netzwerk für die Freiheit der politischen Gefangenen Hamburg