Am kommenden Wochenende findet in München die sogenannte „Sicherheitskonferenz“ statt. Dort werden sich verschiedene Vertreter verschiedener Imperialisten, „Sicherheits“politiker, Rüstungsindustrie und Militärs, darüber austauschen, wie das imperialistische System gegen den Widerstand und den Hass der Völker der Welt aufrecht erhalten werden kann. Dieses seit 1963 stattfindende Treffen ist das weltweit größte seiner Art. Wolfang Ischinger, seit 2008 Ausrichter der Konferenz, hat mit diesem Anlass ein Interview gegeben, dass viele Aspekte auf den Punkt bringt, insbesondere jedoch die Tatsache, dass die BRD sich künftig mehr in Konfrontation mit dem Yankee-Imperialismus entwickeln wird.
Ischinger schreibt unter anderem von „berechtigte Zweifel an den USA als Partner, als Pate der EU“ und fordert „eine Emanzipation der EU“. Er droht den Yankees unverhohlen: „Sollten die USA tatsächlich jemand schicken wollen, der Europa in die Knie zwingen will, sollte man vertraulich im Weißen Haus anrufen und einen guten Rat geben: Schlagt ihn nicht vor, sonst riskiert ihr eine öffentliche Backpfeife, die wollen wir euch ersparen.“ Er tut dies in der Gewissheit: „Die USA taugen jetzt leider nicht mehr als das politisch-moralische Führungssymbol des Westens.“ Trump als Ausgangspunkt nutzend will er die EU, ´natürlich´unter deutscher Führung, in Stellung bringen: „Die Ankunft von Trump bedeutet das Ende des Westens, bei dem die USA der Fackelträger sind, dem die anderen nacheifern können. Diese Denkfigur ist kaputt. Europas Aufgabe ist es jetzt, diesen Verlust zu ersetzen“
Wie die EU auszusehen hat, darüber hat Ischinger klare Vorstellungen: „Wir brauchen ein Ende der Kleinstaaterei, und zwar nicht in 20 Jahren, sondern jetzt. Eine strategische Grundsatzentscheidung. Verbunden mit außenpolitischer Entscheidungskraft wären wir Europäer dann eine politisch-militärische Macht, die tatsächlich Eindruck machen würde.“
Dazu braucht es laut ISchinger vor allem eine Militarisierung, eine „Sicherheits“politik die auf drei Säulen baut: „Wir sollten aber am besten die zwei Prozent durch ein strategisch sinnvolleres Drei-Prozent-Ziel ersetzen: für Verteidigungsausgaben, Entwicklungshilfe und diplomatisch-humanitäre Leistungen zusammen drei Prozent vorsehen.“
Bei allen Affronts gegen die Yankees stellt er jedoch klar, dass es heute, in der aktuellen Weltlage, ohne die Yankees für den deutschen Imperialismus nicht geht: „wir können auf den Nuklearschutz der USA nicht verzichten“
Alles in allem bestätigt das Interview Ischingers genaus das, was im Dokument „Das Streben des deutschen Imperialismus …“ bereits dargestellt wurde.