Sylvester zum Knast – 31.12.2022 um 18 Uhr vor der JVA Freiburg (DE)
Lasst uns – wie jedes Jahr – gemeinsam die Isolation durchbrechen und hinter und vor den Knastmauern das neue Jahr begrüssen.
Auch dieses Jahr wollen wir unsere Solidarität mit allen zeigen, denen Mauern und Zäune die Freiheit rauben – in den Knästen Irans, in all den Knästen dieser Welt, in Isolationszellen, in Untersuchungs-Haft, im Sondervollzug, in Abschiebehaft, an den Außengrenzen Europas. Wir werden genug Lärm machen, dass wir gemeinsam über die Steinmauer hinweg unsere Wut in die Sylvesternacht schreien können.
Weg mit dem herrschenden Knastsystem!
An Silvester wollen wir den Menschen hinter den Mauern zeigen, dass sie nicht vergessen werden und die Menschen vor der Mauer auf die zermürbende Isolation im Knast hinweisen. Wir lehnen die Isolation ab, die Gefängnisse mit sich bringen und sehen das Knastsystem als einen wesentlichen Bestandteil der Techniken des Überwachens und Strafens, die diese kapitalistische, rassistische und sexistische Gesellschaft aufrechterhalten – nicht als Orte, die Sicherheit wahren und an der „Besserung“ von Menschen interessiert wären. Wir lehnen das System der Strafe und seine Gefängnisse ab. Dabei ist die Abschaffung aller Zwangsanstalten für uns nur innerhalb eines Prozesses möglich, welcher die gesamten aktuellen Zustände umwirft, um eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu ermöglichen.
Bewegungs- und Bleibefreiheit für alle! Für die sofortige Abschaffung aller Abschiebeknäste!
Neben der Grenziehung zwischen dem Innen und Außen durch Knastmauern, soll ein Schwerpunkt der diesjährigen Kundgebung auch auf dem unmenschlichen Grenzregime der EU und ihrer Abschottungspolitik als Wohlstandinsel liegen. Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung, Perspektivlosigkeit und Armut werden Menschen immer zur Flucht bewegen. Statt Schutz und Perspektiven warten hier Abschiebung oder eine Zelle hinter Gittern, Mauern und Natodraht.
Jin, Jian, Azadi!
Die Sylvester Kundgebung möchten wir dieses Jahr auch zum Anlass nehmen, uns mit den Kämpfen und emanzipatorischen Bewegungen im Iran zu solidarisieren. Das islamische Regime im Iran lässt Protestierende von seinen islamischen Schlägerbanden erbarmungslos nieder knüppeln, in Gefängnisse stecken und hinrichten. Aber die Hoffnung und Bewegung hinter den drei Worten „Jin, Jian, Azadi“, die ihren Ursprung in der kurdischen Frauenbewegung gegen den Islamischen Staat (IS) 2014 hat, wurde weiterentwickelt und ist im Iran angekommen, wo sich die Menschen nicht mehr vom herrschenden System einschüchtern lassen.
Riseup for Rojava!
Wir werden dieses Jahr auch unsere Solidarität mit den Freiheitskämpferinnen in Kurdistan zum Ausdruck bringen. Die türkische Regierung führt einen permanenten und blutigen Krieg gegen Rojava und alle Kurdinnen. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, chemische und andere verbotenen Waffen einzusetzen. Zudem werden die Gebiete in Südkurdistan und Zahedan von der iranischen Armee permanent angegriffen und bombardiert. Gleichzeitig sitzen in etliche kurdische Genoss*innen wegen ihres Kampfes in deutschen Knästen – auch ihnen gilt unsere Solidarität, wenn wir fordern – weg mit dem herrschenden Knastsystem!
Auch dieses Jahr wird die Kundgebung von Radio Deyeckland übertragen und über 102,3Mghz auch in der JVA Freiburg zu empfangen sein. Also lasst es Knallen!
Kommt am 31.12 um 18:00 zur JVA Freiburg
Weg mit dem herrschenden Knastsystem!
Freiheit für Thomas Meyer-Falk, Freiheit für Alle!
Bewegungs- und Bleibefreiheit für alle!
Für die sofortige Abschaffung aller Abschiebeknäste!
Jin, Jian, Azadi!