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Oury Jalloh: 500 Menschen forderten Aufklärung

Rund 500 Menschen forderten am Montag in Dessau erneut die Aufklärung des Todes von Oury Jalloh. Der Asylbewerber aus Sierra Leone verbrannte vor acht Jahren gefesselt in einer Dessauer Polizeizelle.

Der zweite Strafprozeß in Folge seines Feuertodes war am 13. Dezember in Magdeburg mit einer Geldstrafe für den früheren Dienstgruppenleiter der Polizei zu Ende gegangen. Die Brandursache blieb jedoch ungeklärt. Die Initiative »In Gedenken an Oury Jalloh« glaubt, daß Jalloh im Polizeigewahrsam ermordet wurde. Sie wirft der Justiz des Landes vor, Indizien nicht zu verfolgen. Bei der friedlichen Demonstration hielt sich die Polizei auffallend zurück.
Zwei Stunden vor Beginn der Kundgebung kam es zu einem Zwischenfall. Ein Mitglied der Initiative beschimpfte Teilnehmer einer örtlichen Mahnwache unter dem Motto »Ein Licht für Oury Jalloh« als Heuchler und drohte mit Gewalt. Demonstrationsanmelder Mouctar Bah bekräftigte gegenüber jW: »Das ist ein Einzelfall, den wir nicht billigen.«