Schlag gegen FARC-EP im Westen – alias Jhonier getötet

Vor wenigen Stunden erklärten Präsident Iván Duque und militärische Quellen, dass der Kommandierende des Comando Coordinador de Occidente (Westliches Koordinationskommando) Euclides España Caicedo alias Jhonier getötet wurde. Bereits seit Tagen habe es eine Militäroperation mit Hilfe geheimdienstlicher Mittel in der Region um Toribio in der Provinz Cauca mit dem Ziel des Schlages gegen den Kommandierenden des Westlichen Koordinationskommandos gegeben. Dem Westlichen Koordinationskommando unterstehen unter anderem die Fronten und mobilen Kolonnen Dagoberto Ramos, Jaime Martínez, Adan Izquierdo, Franco Benavides und Urías Rondón mit einem Operationsgebiet in Huila, Valle del Cauca, Cauca und Nariño im Südwesten Kolumbiens. Sie sind mit den Strukturen um Iván Mordisco und Gentil Duarte im Osten des Landes verbündet.

Staatliche Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass Jhonier hinter den gerade genannten Kommandierenden aus dem Osten des Landes an dritter Stelle der Hierarchie in der FARC-EP steht. Es ist somit ein schwerer Schlag gegen die Guerilla. Rund 25 Jahre war Jhonier in der FARC-EP aktiv und wichtige Vertrauensperson von Iván Mordisco und Gentil Duarte. Zuvor war er unter anderem in der Kommandoebene der sich im Rahmen des Friedensprozesses entwaffnenden FARC-EP, wo er als Anführer der 27. und 40. Front im damaligen militärischen Ostblock diente. Ab 2018 übernahm er dann im Westen seine Arbeit mit dem Ziel des Aufbaus und der Vereinigung der dort noch vorhandenen alten Strukturen, die aktuell über 1000 Kämpfer besitzen.

Das Westliche Koordinationskommando kämpft im Südwesten des Landes gegen die staatlichen Sicherheitskräfte, Paramilitärs und andere Guerillagruppen wie der ELN und der FARC-EP, Zweites Marquetalia um Iván Márquez. Dort konnten sie in der zurückliegenden Zeit an Boden gewinnen und zumindest die Ausbreitung der Strukturen um das Zweite Marquetalia erfolgreich verhindern. Dabei waren besonders die Provinzen von Cauca und Nariño mit schweren Kämpfen betroffen, was nicht nur zu Toten in der Zivilbevölkerung führte, sondern auch zu massenhaften Vertreibungen. Zu Gute kommen dem Westlichen Koordinationskommando die bereits zuvor verankerten Strukturen der „alten“ FARC-EP, die sie größtenteils übernommen hatten.

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