Solidarische Prozessbegleitung am 24.10. 12 Uhr – Amtsgericht Tiergarten (Turmstr. 91 Raum 671)

Wie schon bei Aktionen von #besetzen wird hier versucht die Anmeldung einer Spontandemonstration mit dem Vorwurf des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz zu kriminalisieren. Einen ähnlichen Fall gab es auch bei der Besetzung des Google Campus. Und die Repression geht weiter: bei den Aktionen von #besetzen kam es zu ca. 150 Anzeigen, um die 100 wegen Hausfriedensbruch, zuzüglich anderen Vorwürfen wie Widerstand, Vermummung oder Versammlungsrechtlichen Sachen, auf die sicherlich einige Prozesse folgen werden. Bei der Besetzung der Villa 54 im Rahmen der „Tu mal wat Tage“ wurden Menschen wegen gemeinschaftlichen Widerstands angezeigt und Primbo saß wegen diesem Vorwurf sowie der Verweigerung Personalien zu geben zwei Wochen im Knast. Demnächst findet ebenso ein Prozess wegen Nötigung statt, der im Zusammenhang mit der Besetzung der Teppichfabrik steht.

Erst vor einigen Tagen wurde auch der Wagenplatz DieselA mit einem unglaublichen Bullenaufgebot geräumt. Hierbei wurden illegal Karren durchsucht, Kippenstummel geklaut, sowie Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Widerstand sowie versuchter Körperverletzung gestellt. Wobei letztere zwei Vorwürfe erhoben worden sind, um die ID verweigernde Person mit U-Haft unter Druck zu setzen.

Die wieder aktiver agierende Besetzungsszene versucht eine Alternative zur kapitalistischen, auf Konkurrenz und Vereinzelung basierenden Lebensführung aufzumachen. Teil dieser Strategie ist es, Eigentum und die damit verbundenen Kapitalinteressen abzulehnen und gemeinschaftliche Räume zu öffnen um an anarchistischen und linken Praxen zu arbeiten. Mittlerweile werden Besetzungen auch von weniger radikalen Gesellschaftsschichten als legitimes Mittel betrachtet, um sich den Verschärfungen des neoliberalen Kapitalismus entgegen zu stellen oder darin zu überleben. Dieser politischen Dimension von Besetzungen wird durch Kriminalisierung versucht ihre Legitimität zu entziehen.

Wir laden euch zum Prozess am 24.10. ein, diesem Versuch der Kriminalisierung gemeinsam solidarisch gegenüber zu stehen. Unterstützt und beobachtet auch folgende Prozesse.

Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!

24.10.2019 Prozessbeginn um 12Uhr Treffpunkt vor dem Gebäude um 11.30h. Raum 671 im Altbau, Turmstr. 91 Amtsgericht Tiergarten. Seid pünktlich! Danach Kaffee und Austausch!

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Solidary court case support

24.10.2019, trial starts at 12 a.m. in room 671 in the old building, Turmstr. 91 Amtsgericht Tiergarten (meeting point in front of the building at 11.30 a.m.) Be punctual! Afterwards coffee and exchange!

After numerous occupations in Berlin, trials are following. In the course of the occupation of Rummelsburger Bucht by the wagon group DieselA it came to a complaint about an infringement against the law concerning assemblys. This trial must be viewed in the context of the repressive measures against the increasing occupations in Berlin in recent years.

We saw similar attempts to criminalize the registration of a spontaneous rally already in actions of #besetzen, for example in the occupation of the google campus. And the Repression goes on: During the actions of #besetzen it came to approx. 150 denunciations, about 100 because of trespass, in addition other reproaches such as resistance, masking or infringements against the assembly law. Court cases will surely follow. In the course of the occuptation of “Villa 54” during the “Tu mal Wat Tage”people were accused of joint resistance and Primbo was imprisoned for two weeks because of this accusation and the refusal to give personal data. Soon there will also be a trial for coercion in connection with the occupation of the “Teppichfabrik”

Just a few days ago, the Wagonplatz DieselA was evicted by a massive cop squad. They searched the vans and trucks without legal basis, stole cigarette butts and denunciated people for trespass, resistance and attempted bodily harm, whereby the last two accusations were raised, to pressure the person who refused to give the personal data.

The more actively acting squatting scene tries to open up alternatives to the capitalistic lifestyle based on competition and isolation. It is part of this strategy to reject property and the thereto related capital interests and open up community spaces to work on anarchist and leftist practices. Squatting is even from less radical parts of society more and more seen as a legitimate tool to oppose and to survive the intensifications of neoliberal capitalism. Criminalization of occupations is the attempt to take away the legitimization of this political dimension of occupations.

We invite you to oppose this attempt of criminalization in solidarity, come the process on the 24.10.19. Support and observe also upcoming court cases.

Some were hit, ment were all.
https://de.indymedia.org/node/41599