In Gladbeck versuchen Stadtbürokratie, Polizei und Inlandsgeheimdienst gemeinschaftlich, ein Konzert der bekannten türkischen Band Grup Yorum zu verhindern und damit ein klares Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass zu unterdrücken.
Mit erpresserischen Methoden wird der Alevitischen Kulturverein Gladbeck als Inhaber des Veranstaltungsorts vom Staatsschutz unter Druck gesetzt und ihm erklärt, dass er sich strafbar mache, wenn auf seinem Gelände Grup Yorum auftritt. Mitglieder von Grup Yorum werden der marxistisch-leninistischen Partei DHKP-C zugerechnet, die sowohl in der Türkei als auch in Deutschland verboten ist. Ähnlich wie die PKK, wird die DHKP-C vom Erdogan Regime als terroristische Vereinigung verunglimpft und verfolgt, um den berechtigten Widerstand gegen dessen reaktionäre Innen und Außenpolitik zu unterdrücken.
Der Kreisverband Gelsenkirchen/Gladbeck/Bottrop der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands protestiert entschieden gegen diese politisch motivierte Schikanen und erklärt sich solidarisch mit Grup Yorum und den Veranstaltern.
Bereits jetzt sind mehrere Musiker der Band mit einem Einreiseverbot für die EU belegt, weil sie wegen ihres mutigen Auftretens für die Rechte der Völker und gegen das Erdogan-Regime, als „Unterstützer des Terrorismus“ diffamiert werden. Jetzt soll das Konzert in Gladbeck verhindert werden. Damit machen sich deutsche Behörden und auch die Stadt Gladbeck Erdogans „Terrorismus“-Definition zu eigen, die doch angeblich mit den „europäischen Standards für Menschenrechte“ unvereinbar sein soll. Nach dieser Definition wurde aktuell in der Türkei die Immunität von 148 oppositionellen Abgeordneten aufgehoben. Das zog zurecht zahlreiche Proteste bis zur EU-Kommission nach sich. Aber in Gladbeck soll die gleiche Logik auf einmal hoffähig werden?
Tatsächlich sind Erdogan selbst und seine Hintermänner die Terroristen. Sie gehören zu den aktiven Unterstützern von IS, Al-Nusra und anderen faschistisch-islamistischen Terrorgruppen in der Region. Seine immer schneller auf eine offene Diktatur zusteuernde Regierung geht mit massiver Gewalt gegen die Bevölkerung, v.a. in Kurdistan vor. Hunderte Tote sind die Folge, die Fluchtursachen werden auf die Spitze getrieben.
Ist die verschärfte Verfolgung türkischer Revolutionäre in Deutschland Teil des menschenverachtenden Flüchtlings-Deals der CDU/SPD-Regierung mit Erdogan? Dürfen in einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen Gedanken über eine andere Gesellschaft als den Kapitalismus machen, revolutionäre Ideen in Gladbeck nicht einmal gesungen werden?
Die MLPD fordert unmissverständlich die Durchführung des Konzerts von Grup Yorum und die Beendigung aller Schikanen von Stadt und Behörden. Wir unterstützen vorbehaltlos den Befreiungskampf des kurdischen Volkes und den aktiven Widerstand gegen die zunehmende Faschisierung in der Türkei. Das gehört zusammen mit dem Kampf gegen die kriminelle Kumpanei der Bundesregierung mit IS-Unterstützern wie Erdogan oder Saudi-Arabien. Die internationale Solidarität und Völkerfreundschaft zwischen den arbeitenden Menschen wird stärker sein.
Weg mit dem Auftrittsverbot gegen Grup Yorum!Weg mit dem Verbot der PKK und der DHKP-C
Hoch die internationale Solidarität!
Christiane Link
Kreisvorsitzende der MLPD Gelsenkirchen-Bottrop- Gladbeck
06/06/16