Solidaritätsveranstaltung mit Ayten Öztürk in Wien

Am 5. November wurde im autonomen Frauenzentrum Wiens eine Informations- und Diskussionsveranstaltung in Solidarität mit der revolutionären Frau Ayten Öztürk organisiert, die vom türkischen Geheimdienst gefangen genommen und 6 Monate lang gefoltert wurde.

12 Frauen nahmen an der von AIF-Unterstützerin in Österreich initiierten Veranstaltung teil, um Ayten Öztürks bewegende Geschichte und Widerstand gegen dieses Folterverbrechen anzuhören. Mit Ayten wurde eine Live-Verbindung hergestellt und ihr Bildschirm wurde an die Wand projiziert.
In der Diskussion mit den Teilnehmern wurde mehrfach erwähnt, wie schwierig es war, den schrecklichen Dingen zuzuhören, die Ayten widerfahren, aber gleichzeitig, wie viel Macht es gab, als sie die Entschlossenheit und den Mut in ihrem Widerstand erklärte E.

Ayten Öztürk sprach auch über ihre Position zum Kampf der Frauen und betonte, sie wünschte sich mehr Aktion und klare Haltung auch in Fällen wie ihrer, wenn die Gewalt an einer Frau nicht vom Mann, sondern vom Staat ausgeht. Es gab auch konstruktive Gespräche über verschiedene feministische Positionen.
Ein Gedicht, das für Ayten geschrieben wurde, das die Gefühle von ‚Eine Genossin‘ während ihres Verschwindens widerspiegeln sollte, wurde aus einer Audiodatei abgespielt und der deutsche Text an die Wand projiziert.

Ayten Öztürk, die vielfach betonte, wie wichtig es für sie sei, mit den dortigen Frauen zusammen zu sein, beantwortete schließlich die Frage, wie man sie unterstützen kann, den Hausarrest zu beenden, den sie wieder einmal als menschenunwürdiges Foltersystem bezeichnet hatte. Sie sagte, dass sie nicht mehr ihr eigener Vormund sein will. Ihre tägliche Therapie und Behandlung der durch Folter verursachten Schäden wird durch Erlaubnisse, die sie für jeden Arzttermin wahrnehmen muss, schwer verschärft.

Um diese Folter zu beenden, könnte jede Art von Intervention wie das Schreiben von Briefen an Behörden in der Türkei oder die Unterzeichnung der Petition, die bald online sein würde, nützlich sein, sagte sie. Weitere Proteste vor Konsulaten der Türkei und Äußerungen von Frauenorganisationen zum Beispiel wären sehr effektiv, fügte sie hinzu. Ayten kam zu dem Schluss, dass sie glaubt, dass sie gerade als sie aus 6 Monaten geheimer Haft und 3,5 Jahren Gefängnis entlassen wurde, mit der Solidarität vieler Menschen auch aus dem Hausarrest entlassen würde.

Am Ende der Veranstaltung zeigten die Frauen Plakate mit Aytens Foto vor die Kamera, forderten ihre Freiheit und das Ende des Hausarrests in 7 Sprachen, und sie sangen Bella Ciao für Ayten…

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