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Spanischer Staat: 7 der 11 verhafteten Anarchist*innen verbleiben im Gefängnis

Der Richter Javier Gómez Bermúdez der Audiencia Nacional (nationaler Gerichtshof Spaniens) in Madrid hat für 7 der 11 Anarchist*innen, die während der Operation „Pandora“  in Catalunya und Madrid festgenommen worden waren, Untersuchungshaft  angeordnet. 4 weitere werden unter Auflagen freigelassen. Begründet wurde die Untersuchungshaft mit Mitgliedschaft einer anarchistischen terroristischen Organisation, die angeblich  diverse Anschläge verübt haben soll.

Die sieben sind ins Gefängnis Soto del Real, in der Nähe von Madrid, verlegt worden. Erwähnt wurde auch, daß 17 Camping Kartuschen gefunden worden seien, die allerdings nur zu einer Küche einer Hütte in den Bergen gehöre. Als weiteres Indiz wurde vom Richter angegeben, daß ein Buch „Contra la democràcia“ („Gegen die Demokratie“) gefunden worden sei, sowie daß die Beschuldigten über extreme Sicherheits-Maßnahmen verfügen würden und nämlich über die email-adressen von riseup.net miteinander kommuniziert hätten.
Bereits gestern, Donnerstag, gab es eine Soli-Demo in Barcelona mit 3000 Leuten, weitere Demos gab es in Lleida , Madrid und an anderen Orten.
In Berlin wird es eine Soli-Kundgebung am Samstag 20.12.2014 und ein Treffen dazu geben:
hier der Flyer:
Solidarität mit den 11 gefangenen Anarchist_innen in Barcelona!
Am Dienstag den 16. Dezember erlebte die anarchistische Bewegung in Barcelona einen der heftigsten Schläge staatlicher Repression der letzten Jahre in Spanien. Während der sogenannten „Operation Pandora“ wurden 11 Personen festgenommen. Ihnen wird die Bildung einer terroristisch-, anarchistischen Vereinigung vorgeworfen, die in Verbindung mit einer Serie Brand- und Sprengstoffanschlägen stehen sollen. Die Polizeioperation begann um 5 Uhr morgens mit der Erstürmung und Durchsuchung sozialer Zentren und Wohnungen. Eines der sozialen Zentren war das international bekannte besetzte „Kasa de la Muntanya“, wo 20 Personen identifiziert und während der Hausdurchsuchung 10 Stunden lang festgehalten wurden.
Die Gefangenen wurden im Verlauf des Tages auf verschiedene Polizeiwachen in und um Barcelona verteilt, um sie von einander zu isolieren. Nach den Polizeiverhören werden sie nach Madrid verlegt und dem Bundesgerichtshof vorgeführt.
Diese Verhaftungs- und Durchsuchungsoperation zeigt die Kontinuität der Repression gegen organisierten Widerstand, die für Anarchist_innen permanent spürbar ist. So wurden im letzten Jahr 5 Personen unter Anklage der Bildung einer terroristischen Vereinigung und versuchten Sprengstoffanschlägen verhaftet, von denen 2 sich noch in Untersuchungshaft befinden.
Am Tag der Verhaftungen fanden zahlreiche, spontane Solidaritätskundgebungen und Demonstrationen in ganz Spanien statt.
Von Berlin aus möchten wir unsere Solidarität für unsere 11 gefangenen Freund_innen und Gefährt_innen deutlich machen und unsere Wut zum Ausdruck bringen.
Der Kampf gegen jegliche Form von Unterdrückung und Ausbeutung wird weitergehen, komme was wolle!
In jahrelanger Praxis gelebte Solidarität lässt sich nicht von staatlicher Gewalt bezwingen und kennt keine Grenzen!
Mit Power durch die Mauer – bis sie bricht!
Kundgebung – Samstag 20.12.2014 – 14 Uhr – Kotti (Köttbüsser Tör, Kreuzberg)
Offenes Treffen – Sonntag 21.12.2014 17 Uhr – New Yorck/Bethanien – Kreuzberg