Standing Ovation für einen Kriegsverbrecher

Am 24. 7. 2024 wurde der israelische Ministerpräsident Netanjahu im US-Kongress frenetisch gefeiert.

Die Inszenierung war perfekt und gemeinsam abgesprochen. Die Abgeordneten machten mit, die Kameras schwenkten genau zur rechten Zeit.

Netanjahu erzählten berührende Geschichten über die fürchterlichen Ereignisse am 7. Oktober 2023. Er hatte ein Herz für Kinder, für Frauen, für Zivilisten – während gleichzeitig, mit seiner Rede, Kinder, Frauen und Zivilisten ermordet werden.

Was an einem Tag in Israel, also im Grenzgebiet zu Gaza, das einst zu Palästina gehörte, passierte, ereignet sich mit Systematik jeden Tag, seit zehn Monaten in Gaza.

Draußen wurde die Protestierende gefragt, ob sie Hoffnungen auf die neue Präsidentschaftskandidatin der “Demokraten” hegen würden? Sie konnten nur über das Gaslightwashing der Medien – die gerade auch in Deutschland hoch im Kurs sind – lachen.

Gerade einmal etwa 40 demokratische Abgeordnete blieben Massenmord-Spektakel fern. Ansonsten war der Jubel von demokratischen und republikanischen Abgeordneten unterschiedslos und ohrenbetäubend.

Man ahnt es: Es geht nicht nur um den Vernichtungskrieg in Gaza. Jedes Mal, wenn Netanjahu davon sprach, dass “wir” gewinnen werden, sprangen die Abgeordneten parteiübergreifend auf und dankten ihm für diese irre Zuversicht.

Außerhalb dieses Totentanz-Spektakels protestierten Tausende gegen den US-Jubel für einen Genozid. Für sie hatte man Pfefferspray und Verhaftungen übrig.

Wolf Wetzel |