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Stellungnahme des Festival-Komittees bezüglich der zwölf Vereine, die gegen das Festival gegen Rassismus sind

NICHT JENE, DIE GEGEN RASSISMUS KÄMPFEN, SONDERN JENE, DIE UNTER DRUCK SETZEN, VERBIETEN UND ERPRESSEN STÖREN DEN FRIEDEN IN GLADBECK!
WIR RUFEN DIE VEREINE IN GLADBECK ÖFFENTLICH AUF: UNTERSTÜTZT NICHT DIE RASSISTEN, SONDERN EUER VOLK!

Laut einer Nachricht, die auch auf der Homepage der UETD auftaucht, sind zwölf Gladbecker Vereine gegen das Widerstandszelt, das einen demokratischen Protest darstellt und gegen die Band Grup Yorum, die die Stimme von Millionen von Menschen in der Türkei ist. Der Titel der Nachricht lautet: „Zwölf Vereine teilen mit, nicht zuzulassen, dass der Frieden in Gladbeck gestört wird.“ Wie allseits bekannt, ist die UETD ein Verein, welcher mit der faschistischen AKP gemeinsame Sache macht. Niemand sollte sich von der UETD instrumentalisieren lassen.

Wir möchten, dass sich jene zwölf Vereine und alle in Gladbeck lebenden Menschen folgende zwei Fragen stellen:

1.) Wer stört den Frieden in Gladbeck?
2.) WER möchte AUS WELCHEM GRUND ein Festival gegen Rassismus verbieten? Warum will man unser Festival verbieten?

Ja, wir haben schon vor Monaten mit den Arbeiten für das Konzert gegen Rassismus, welches in Gladbeck stattfinden soll, angefangen. Der Name unseres Festival lautet: „Eine Stimme – Ein Herz gegen Rassismus.“ Nicht das erste Mal findet das Konzert unter dem Motto „Eine Stimme – Ein Herz gegen Rassismus“ statt; es ist nun das fünfte Jahr in Folge. Dieses Jahr haben wir mit dem Alevitischen Kulturzentrum in Gladbeck abgemacht, dass das Festival auf der großen, freien Fläche stattfinden soll.

Bis zum heutigen Tag sind tausende, zehntausende Menschen unserem Aufruf gefolgt. Neben Grup Yorum sind außerdem verschiedene Künstler, Musiker und Abgeordnete aufgetreten. Und genau an dieser Tatsache stört sich der rassistische deutsche Staat und die rassistische deutsche Polizei. Aus genau diesem Grund haben sie letztes Jahr versucht, das Konzert zu verhindern. Trotz aller Hindernisse und Steine, die uns in den Weg gelegt wurden, haben wir dieses Konzert durchgeführt. Dieses Jahr sehen wir uns mit denselben Hindernissen konfrontiert.

Der Verfassungsschutz, das Ordnungsamt und die Stadtverwaltung sind nacheinander zum Vorstand des Alevitischen Kulturzentrums in Gladbeck gegangen, um mit Druck, Drohung und Erpressung das Konzert zu verhindern. Wir haben durch diesen Druck, der verübt wird, zwei Tatsachen glasklar gesehen: Erstens wird Gladbeck nicht durch die Gewählte Stadtverwaltung verwaltet, sondern vom Verfassungsschutz und der Polizei. Zweitens sind in Deutschland nicht Gesetze, sondern Willkür, Drohung und Erpressung gültig. Genau so sieht die Realität aus!

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Die Stadtverwaltung hat dem Alevitischen Kulturzentrum damit gedroht, die Gelder für laufende Projekte einzufrieren, falls man die Fläche für das Festival vermieten sollte. In welchem Gesetz steht so etwas geschrieben? Angesichts dieser Tatsachen appellieren wir an die Vorsitzenden der zwölf Gladbecker Vereine; seid euch dessen bewusst, dass die Lüge, man unterstütze Terrororganisationen einzig und allein Ausreden sind. Der eigentliche Grund ist das Verhindern, dass die Menschen gegen Rassismus zusammenkommen und gemeinsam etwas dagegen unternehmen. Der eigentlich Grund dafür ist also, dass wir unser Volk gegen Rassismus organisieren.

Wir ihr wisst, ist Grup Yorum eine Band, die trotz aller Repression seit Jahrzehnten ihre Musik, die Musik des Volkes, macht. Die Band ist weder in der Türkei noch in Deutschland verboten.

Kommt zum Widerstandszelt und schaut es euch an: Wir sind Menschen aus jedem Teil der Bevölkerung. Türken, Kurden, Araber, Lasen, Tscherkessen und Deutsche sind wir. Wir sind Aleviten, Sunniten und Christen.
Die rechtswidrigen, willkürlichen Drohungen des Verfassungsschutzes und die offensichtlichen Erpressungen der Stadtverwaltung stören den Frieden in der Stadt. Es wird versucht zu verhindern, dass wir unsere demokratischen Rechte benutzen. Genau das ist auch der Grund für unser Zelt vor der Stadtverwaltung in Gladbeck: GIBT UNS UNSER RECHT AUF DAS FESTIVAL, sagen wir!

Ihr betont in verschiedenen Stellungnahmen, dass ihr gegen Rassismus seid. Und jetzt wollt ihr mit den Rassisten gemeinsame Sache machen? Wollt ihr mit der Politik Merkels und der rassistischen Polizei und den Geheimdiensten gemeinsame Sache machen?

Wir kämpfen für unsere demokratischen Rechte. Jeder hat in Deutschland das Recht, ein Festival gegen Rassismus zu organisieren, seine eigenen Lieder zu singen, seine eigenen Tänze zu tanzen und seinen Kindern die eigene Kultur aufzuzeigen. Wir kämpfen dagegen, dass uns dieses Recht mit Drohungen und Erpressungen weggenommen wird. Jeder, der gegen Rassismus ist, darf nicht mit Rassisten gemeinsame Sache machen, sondern sollte mit uns sein!

6. Juni 2016, FESTIVAL KOMITTEE