Aus den Augen, aus dem Sinn. Diese Sprichwort scheint auch in Deutschland auf das Thema Gefängnispolitik oft anwendbar.
Mit maroden Einrichtungszuständen, Unterfinanzierung und chronischem Personalmangel haben die meisten Gefängnisse zu kämpfen. Unmittelbar betroffen davon sind insbesondere die Gefangenen. Die können ja nicht weg. Zudem ist ihr Einfluss auf bestehende Missstände dabei sehr begrenzt. Das gilt auch für die Gefangenengewerkschaft GG/BO. Auf den AnAti-Knast- Tagen 2019 werden daher vom 23. bis 27. Oktober Fragen nach der Reformierbarkeit oder gar der Abschaffung von Gefängnis- sen gestellt. In der Ankündigung zu dazu heißt es: „Knast ist sichtbarer brutaler Ausdruck einer Gesellschaft, die unfähig ist, die von ihr verursachten Probleme zu lösen.“ Welche Probleme bestehen und wie sie vielleicht gelöst werden können, wird in zahlreichen Veranstaltungen im Mehringhof diskutiert. (23.– 27. 10., Gneisenaustr. 2a)
taz berlin 25.10.19