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Straßenschalten über Benzinpreiserhöhung in Mexiko

Seit elf Tagen kommt Mexiko nicht zur Ruhe. Die Wut der Massen gegen die am 1. Januar in Kraft getretene Spritpreiserhöhung ist groß. Für sie bedeutet es, dass die meisten Produkte des täglichen Lebens und der Nahverkehr noch teurer werden. Viele im Transportwesen Beschäftigte werden ihre ohnehin schon gering bezahlte Arbeit verlieren. Gegen diese Maßnahme der mexikanischen Regierung richten sich die seit Tagen anhaltenden und zum Teil sehr militant geführten Proteste an denen sich zehntausende Mexikaner beteiligen.

Für viele Mexikaner kam die Ankündigung von Präsident Peña Nieto am 27. Dezember als ein Schock. Binnen fünf Tagen werde der Preis für Benzin und Diesel um bis zu 20% angehoben werden, so die Aussage der Regierung. Dies sei eine Notwendigkeit um die Deregulierung und Öffnung des Energiemarktes für private Unternehmen konsequent fortzuführen, die in der Energiereform von 2013 festgelegt wurde und angeblich zu stabilen Preisen führen soll.

Die Auswirkungen, die dies auf das alltägliche Leben der Menschen hat sind enorm und haben sich bereits am ersten Tag nach der Ankündigung abgezeichnet. Benzin und Diesel werden für den öffentlichen Nahverkehr, Transport von Lebensmitteln, zum Heizen, usw. verwendet. Somit trifft die Erhöhung nicht nur die kleinen Taxifahrer, Spediteure, Transporteure oder Autoverkäufer, sondern das gesamte Volk in Form von noch höheren Preisen für Lebensmittel oder den Bus zur Arbeit. Bereits am 1. Januar wurde der Preis im öffentlichen Nahverkehr in einigen Städten um 25% erhöht.

Gegen diesen Beschluss, den sogenannten gasolinazo, gehen daher seit über elf Tagen zehntausende Menschen auf die Straße und halten die Reaktion in Atem. Zahlreiche Schnellstraßen wurden über Tage immer wieder aufs neue besetzt, nach dem sie von den Bullen freigeräumt wurden. Tanklaster werden auf der Straße von wütenden Menschen angehalten und in Kanister abgefüllt. Viele Tankstellen und einige Pipelineabschnitte sind besetzt oder zerstört. Pemex, der staatseigene Energieversorger, sagte am Mittwoch das elf seiner Verarbeitungs- und Verteilzentren von Lastwagenfahrern und Demonstranten besetzt sein und ein Arbeiten dort nicht möglich sei. Darüber hinaus wurden an verschiedensten Orten Regierungsgebäude angegriffen und es kam zu großen Plünderungen in Supermärkten und Läden.

Der Angriff der Bullen auf das Volk, dass seiner bereits unerträglichen Lage, die jetzt auch noch verschlimmert wird, Luft macht und sich holt was ihm zusteht, hat bereits mindestens drei Demonstranten das Leben gekostet. Mehr als 1.500 Menschen wurden festgenommen. Unter anderem dies sorgte auch für die äußert militanten Kämpfe gegen die Bullen die besonders am vergangenen Wochenende geführt wurden. In mehreren Städten kam es zu stundenlangen Straßenschlachten mit der Polizei, deren Angriffe mit Molotov-Cocktails und anderen Mitteln zurück gehalten wurden.

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