Das von Professor Feest (Universität Bremen) vor Jahren ins Leben gerufene Strafvollzugsarchiv ist wieder online (https://strafvollzugsarchiv.de/). Viele Jahre bot die Seite im deutschsprachigen Raum einen fundierten Einblick in die Situation im Strafvollzug, war dann aber eines Tages im Nichts· verschwunden, ist aber jetzt wieder zugänglich.
Strafvollzugsarchiv.de
Aus dem Bereich der Kritischen Kriminologie herkommend, hatte der zwischenzeitlich im Ruhestand befindliche Bremer Professor Feest sich sein akademisches Leben lang einer kritischen Haltung zu Strafe und Strafvollzug bewahrt, hatte an seinem Lehrstuhl erst ein Archiv in Papierform und nachdem das Internet zum Medium der Wahl wurde, auch dort entsprechende Informationen hinterlegt.
Nunmehr wird das Projekt des Strafvollzugsarchivs getragen von Professorin Graebsch (FH Dortmund), weiterhin auch Professor Feest, aber ebenso von zwei Rechtsanwält/innen und weiteren MitarbeiterInnen.
Anspruch des Strafvollzugsarchivs ist es, die Rechtswirklichkeit in deutschen Gefängnissen zu dokumentieren, aber auch Gefangenen, sowie Insass/innen der Maßregelvollzugsanstalten (also Sicherungsverwahrung und Psychiatrie) ehrenamtlich und unentgeltlich schriftlich Rechtsauskünfte zu erteilen und sind für diese Klientel dann selbstredend auch postalisch erreichbar, den Internetzugang in den Gefängnissen ist, bis auf singuläre Pilotprojekte, nicht vorhanden.
Das Manifest
Vor wenigen Wochen ist auf der Seite des Strafvollzugsarchivs ein Manifest online gestellt und zwischenzeitlich auch schon in einigen einschlägigen Fachzeitschriften abgedruckt worden, in welchem die Unterzeichner/innen die Abschaffung der Gefängnisse fordern. Der Text des Manifests findet sich auf der Seite des Strafvollzugsarchivs und es ist eine weite Verbreitung, aber auch Mitunterzeichnung des Manifests ausdrücklich gewünscht.
Thomas Meyer-Falk, z.Zt. Justizvollzugsanstalt (SV),
Hermann-Herder-Str. 8, D-79104 Freiburg