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TKP/ML 129B PROZESS MÜNCHEN

20.01.2017 ERKLÄRUNG SEYIT ALI UĞUR

Wie ich von meinen Verteidigern erfahren habe, ist Herr Yesilcali in der JVA der Folter ausgesetzt gewesen. Er wurde gezwungen, 24 Stunden unbekleidet in einer Überwachungszelle zu verbringen. Er wurde gegen seinen Willen entkleidet. Dabei ist er Fausthieben ausgesetzt gewesen. Die Medikamente, die er brauchte, konnte er nicht nehmen. Das hier Aufgezählte stellt nur einen Teil der Angriffe dar, denen mein Freund ausgesetzt gewesen ist. Das ist eine Grausamkeit, die man als Folter bezeichnen muss. Ich verurteile die Personen, die Mehmet gefoltert haben. Dieses Vorgehen stellt nicht nur eine Straftat gegen die Menschenrechte dar, sondern auch gegen die Gesetze in Deutschland.

Als Revolutionäre, gegen die hier ein Prozess geführt sind, stellen wir fest, dass diejenigen dafür verantwortlich sind, die diesen Prozess zu verantworten haben. Ich fordere den Senat auf, sich auf die demokratischen Werte zu besinnen, Haltung gegen Folter zu beziehen und gegen diese Maßnahmen vorzugehen. Mein Freund Mehmet, mit dem mich eine Freundschaft seit 25 Jahren verbindet, ist nicht alleine. Einen gegen ihn erfolgten Angriff fassen wir als Angriff gegen alle Menschen auf, die hier in Würde auftreten. Ich möchte, dass die Öffentlichkeit zur Kenntnis nimmt, dass wir in Zukunft nicht schweigen werden, wenn so etwas erneut passieren sollte.

(Der Vorfall spielte sich bereits vor einigen Wochen ab. Es gibt Gründe, warum die Öffentlichkeit erst jetzt angesprochen wird. Wir bitten um Verständnis, dass wir diese hier nicht darlegen)

https://www.tkpml-prozess-129b.de/de/20-01-2017-erklaerung-seyit-ali-ugur/