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Über 60 verletzte Polizisten nach Ausschreitungen in Belfast

In Belfast sind bei Zusammenstößen zwischen Republikanern und pro-britischen Loyalisten nach Angaben der britischen Polizei RUC/PSNI über sechzig Beamte verletzt worden. Die Loyalisten hatten am Sonntag in Nord-Belfast einen Marsch in Erinnerung an den protestantischen Gründer der republikanischen Gesellschaft United Irishman, Henry Joy McCracken, angegriffen. Als Polizisten die Gruppen trennen wollten, wurden sie von beiden Seiten mit Steinen und Molotowcocktails beworfen.

Die Ausschreitungen hielten über zwei Tage an. Am Montag wurden nach Berichten weitere fünfzehn Beamt verletzt. Hinter dem Angriff auf die republikanische Parade, die von etwa 300 Personen begleitet wurde, wird die loyalistische Terrororganisation Ulster Volunteer Force vermutet. Sie versucht durch Provokationen und Übergriffe im vergangenen Jahr wieder ihre Vormachtstellung in der loyalistischen Bevölkerung zu erkämpfen.

Nach Angaben der Polizei mussten bis zu ein dutzend britische Polizeibeamte ins Krankenhaus gebracht werden, während knapp sechzig weitere wegen leichten Verletzungen behandelt wurden.

In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen im Zuge von loyalistischen und republikanischen Paraden. Ende August marschierte eine loyalistische Band vor einer katholischen Kirche in Belfast. Durch das Spielen anti-katholischer Lieder fühlten sich viele Anrainer provoziert und es kam zu Zusammenstößen. Als nächster möglicher Tag von Ausschreitungen wird der 100. Jahrestag der Ablegung des unionistischen Treueeids am 29. September gesehen. An diesem Tag sollen bis zu 20.000 Loyalisten in Belfast zu Zeremonien marschieren.