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Unterstützt das Grup Yorum-Konzert am 14.10.18 in Düsseldorf!

Ort: Rheinwiesen: Kaiser-Wilhelm-Ring 49
Zeit: 12:00 Uhr
Motto: „Solidarität gegen Rassismus“

Konzert in Frankfurt
Die revolutionäre türkische Band Grup Yorum gab dort vor kurzem am 29.9.in Frankfurt ein Konzert unter dem Motto: „Eine Stimme gegen Rassismus.“
Obwohl der Auftritt von Grup Yorum zeitweilig verboten war, fand das Konzert fand vor 1000 Menschen statt.

Allerdings gab es drakonische Auflagen:
So durften u.a. keine Bilder von dem wegen §129b inhaftierten Gefangenen Musa Asoglu aus Hamburg gezeigt werden, ebenso war der Verkauf der in Türkei erlaubten Zeitschrift „Yürüyüs“ (Marsch) verboten und Grup Yorum durfte 6 ihrer Lieder nicht spielen.

Prozess gegen Grup Yorum in Istanbul
Grup Yorum begeistert seit über 30 Jahren mit ihren revolutionären, kämpferischen Liedern Hunderttausende und vor solch einem Publikum spielen sie auch in der Türkei. Es ist Musik und Widerstand zugleich. Deshalb macht der AKP-Faschismus seit jeher Jagd auf die Band-Mitglieder.
Jetzt begann in Istanbul am 3.10. ein Prozess gegen 10 Mitglieder von Grup Yorum.
Sultan Gökçek, als eine der 10 Angeklagten, schreibt in einem Brief: „Sie verbieten uns unsere Volkslieder. … Wir rufen die Menschen dazu auf, unsere Volkslieder zu schützen!“ Das Interesse an der Verfolgung wird letztlich auch dadurch deutlich, dass vier Mitgliedern auf der „grauen Liste“ stehen, die Liste „wegen terroristischer Aktivitäten gesucht“ mit der Begründung, dass sie Mitglieder der „DHKP-C“ sind. Auch hier wurden wieder Belohnungen ausgesetzt – 300 Tausend TL für Hinweise, die zur Ergreifung führen.
Am 4.10. kam es zu einem Polizeiüberfall auf das Idil Kulturzentrum von Grup Yorum.
Insgesamt gab es 12 Festnahmen:
Neben den Grup Yorum Mitgliedern Dilan Poyraz und Özgür Zafer Gültekin, Mitarbeiter*Innen des Idil Kulturzentrums Hasan Farsak, Şirin Ayaz, Taylan Gültekin, Gönül Bozkurt und eine namentlich nicht bekannte Person, sowie der italienische Prozessbeobachter Gianfranco Castellotti.

Kooperation zwischen BRD-Türkei
Ende September besuchte der türkische Präsident Erdogan Berlin und wurde dort von der Bundesregierung mit allen „Ehren“ empfangen. Das bedeutet u.a.: Krieg und Unterdrückung gegen jegliche Opposition in der Türkei und Kurdistan. Es wird aber auch hier in der BRD weitere Verschärfungen gegen kurdische Politiker*innen und Revolutionär*innen aus der Türkei geben, vor allem durch den §129b (Mitgliedschaft einer teroristischen Vereinigung im Ausland) und Abschiebungen.
Erdogan forderte von Merkel die Auslieferung von 169 Aktivist*innen.
Der Besuch Erdogans rief bundesweite und internationale Proteste hervor und die Grup Yorum Konzerte sind ein Teil dieses Widerstandes. Auf Grund
der internationalen Kriminalisierung der Band ist das Konzert nicht nur ein Zeichen gegen den AKP-Faschismus, sondern versteht sich ebenso als
Kampf gegen den BRD-Imperialismus. Dieser dient in der Verfolgung politisch Oppositioneller aus der Türkei und Kurdistan keinesfalls nur die Rolle eines Erfüllungsgehilfen, sondern verfolgt selbst klare
strategische und politische Interessen im Kampf gegen den weltweiten Widerstand gegen imperialistische Kriege und Faschismus.

Verfolgung von Grup Yorum in der BRD
Die internationale Popularität der Band ruft auch internationale Kriminalisierung auf den Plan. Der Bundesverfassungsschutz stellt fest, dass „Nach wie vor Auftritte der Musikgruppe „Grup Yorum“ einen integralen Bestandteil der Propagandaaktivitäten der DHKP-C darstellen.“
Den Gefangenen Erdal Gökulu und Musa Asoglu aus Hamburg wird folglich in den §129b-Verfahren auch vorgeworfen, Konzerte für Grup Yorum oganisiert
zu haben.
Von dem OLG Stuttgart sind 2015 die Mitglieder der Anatolischen Förderation Muzaffer Dogan, Özgür Aslan, Sonnur Demiray und Yusuf Tas deswegen bis zu 6 Jahren Haft verurteilt worden.
Maßgeblich vom VS wurde Druck auf die Betreiber*innen von Stadien und Hallen ausgeübt, damit dort keine Konzerte stattfinden.
Der VS drückte es triumphierend aus: „ … es der DHKP-C jedoch auch im Jahr 2017 nicht gelungen ist, eine Halle oder ein Stadion für einen Auftritt im größeren Rahmen anzumieten.“
Trotz dieser anhaltenden Kriminalisierung wird es weiter Konzerte mit Grup Yorum geben!
Wie jetzt auch in Düsseldorf und deshalb rufen wir alle fortschrittlichen und linken Menschen auf, das Konzert in Düsseldorf zu ermöglichen!

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen Hamburg