Zum Zeitpunkt dieses Schreibens befindet sich Marius seit 25. April zusammen mit anderen Gefangenen in einem separaten Bereich in Quarantäne, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Er fühlt sich krank, aber nicht schwerwiegend. Selbst wenn es COVID 19 ist, das Marius krank gemacht hat, gibt es keine zuverlässigen Beweise dafür, dass diejenigen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, dann immun sind. Marius hat zugrundeliegende Faktoren, die ihn anfällig für COVID 19 machen, und dank seines Anwalts werden rechtliche Schritte eingeleitet.
Häftlinge in Quarantäne haben zwar immer noch Zugang zu Telefonanrufen und normaler Post, haben aber vor kurzem den Zugang zu E-Mails verloren, und Briefe können sehr lange dauern. Die Gefangenen können seit geraumer Zeit keinen Besuch empfangen, und derzeit wird der Besuchsraum für die Unterbringung der Quarantäneinsassen genutzt. Die Quarantäne dauerte 18 Tage, kann aber durchaus noch verlängert werden.
Gefangene in einigen Staats- und Bundesgefängnissen im ganzen Land haben vorzeitige Entlassung beantragt und einer kleineren Zahl von ihnen wurde dies gewährt. Mit Stand vom 14.5.2008 waren in der CT-Einrichtung Danbury, in der Marius untergebracht ist, 23 Häftlinge und 15 Mitarbeiter*innen positiv getestet worden, ein Häftling ist gestorben. Offensichtlich handelt es sich um eine sehr liquide Situation; aktualisierte Zahlen finden Sie unter https://www.bop.gov/coronavirus/.
Bitte schreibt Marius. Briefe sind so sehr wichtig, besonders jetzt. Er kann nicht auf alle Briefe antworten, da seine Kommunikationsmöglichkeiten begrenzt sind. Zu hören, was andere tun, und unterstützende Worte zu erhalten ist in diesen Zeiten, die für alle beängstigend sind, aber in einer Gefängnisumgebung noch weniger vorhersehbar sind, sehr wichtig. Im Quarantänebereich, in dem er sich jetzt befindet, gibt es keine Nachrichtquellen, deshalb schätzt er aktuelle Nachrichten über den Virus, aber auch darüber, was andere Aktivist*innen, Kunst- und Literaturschaffende tun. Gegenwärtig darf er keine Postkarten erhalten, nur weißes Papier und Umschläge und keine Bücher, weil er nicht weiß, ob sie unter den gegenwärtigen Bedingungen durchkommen würden.
Quelle: support marius mason, übersetzt von abc wien