In einem Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten und später auch in der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht, wegen der Auseinandersetzungen am 1. Mai 2009, wurden Aussagen zur Identifizierung von Randalieren bei Demonstrationen gemacht.
Was damals noch der Geheimhaltung unterlag, verrät Hamburgs Polizeipräsident Meyer jetzt dem Spiegel. Künstliche DNA soll beweissichere Festnahmen ermöglichen.
Am 1. Mai 2009 wurde in Berlin der italienische Staatsbürger Cristian P. Unter dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruch festgenommen und saß mehrere Monate in Untersuchungshaft.
In der späteren Verhandlung sagten Zivilfahnder und Beamte der Blumberger BFE über seine Festnahme aus. Er sein von Tatbeobachtern „ markiert“ worden und dann sicher vom Festnahmetrupp identifiziert worden. Wie die Markierung und Identifizierung erfolgte durften die Polizeizeugen nicht mitteilen, es unterlag einer Auskunftssperre um das taktische Vorgehen nicht zu verraten.
Siehe Prozessbericht. https://linksunten.indymedia.org/de/node/19228
Ein Interview des Hamburger Polizeipräsidenten Meyer https://linksunten.indymedia.org/de/node/218300 mit dem Spiegel verrät, was damals schon vermutet wurde:
„Meyer: Nochmal: Der Freitag war der Tag angekündigter Blockaden des Gipfels in der City. Das bereits auf dem Weg zum Gipfel Gruppen massiv Dinge beschädigen, war eine Überraschung. Das Angreifen in kleinen, schlagfertigen Gruppen, das ständige Wechseln der Camouflage, zwischen Vermummung und harmloser Kleidung, ist für die Polizei ein kaum zu lösendes Problem. Wir müssen überlegen, wie wir künftig mit diesen Tätern umgehen. Man könnte etwa über eine Art Markierung mit künstlicher DNA nachdenken.“
Vermutlich wird künstliche DNA von den zivilen Tatbeobachtern im Gedränge auf die Kleidung der Verdächtigen gesprüht und kann dann vom BFE Zug mit UV Licht schnell erkannt werden.
http://www.selectadna.de/dna-dusche.html
Wie das technisch funktioniert erläutert der Wikipedia Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliche_DNA
In Prozessen werden die Bullen eher einen Freispruch in Kauf nehmen als diese Methode offenzulegen. In dem Verfahren gegen Cristian P. wurde dessen Hose beschlagnahmt, ungewöhnlich für Flaschenwerfen auf Demos. Hosen sind nicht so schnell zu wechseln wie Jacken nach Auseinandersetzungen.
Vielleicht bringen auch Durchsuchungen von als Tatbeobachtern verdächtigten Personen am Rand von Ausschreitungen mal DNA Sprühgeräte zum Vorschein.