Shadia Abu Ghazaleh – ein Leben für die Freiheit Palästinas

Shadia Abu Ghazaleh wurde am 8. Januar 1949 in Nablus geboren. Schon während ihrer Schulzeit schloss sie sich mit 15 Jahren der Nationalen Befreiungsbewegung (ANM = Arab Nationalist Movement / Bewegung Arabischer Nationalisten) an, welches von George Habash gegründet wurde. 1967, nach der kompletten Besatzung Palästinas durch den zionistischen Staat, war sie mit 18 Jahren Gründungsmitglied der PFLP (People’s Front for the Liberation of Palestine / Volksfront der Befreiung Palästinas) und damit einer der ersten Frauen, die sich dem revolutionären Widerstand in Palästina widmete. In ihrer Zeit bei der PFLP hat sie nicht nur mehrere Fraueneinheiten organisiert und geführt, sie war auch maßgeblich an der politischen, militärischen und kulturellen Bildung innerhalb der Partei beteiligt und stellte dabei auch den Frauenbefreiungskampf in den Vordergrund. Für die Genossin war Bildung nicht nur ein essenzieller Pfeiler der revolutionären Arbeit, sondern auch eine elementare Waffe im Kampf um die Befreiung. Gleichzeitig stellte sie auch klar, dass es keine nationale Befreiung ohne soziale Befreiung geben kann. Sie führte auch einen entschlossenen Kampf gegen Individualismus und hob die Rolle von Kollektivismus und organisierter Arbeit hervor. Nach mehreren erfolgreichen Operationen wurde Shadia Abu Ghazaleh am 28. November 1968 bei der Vorbereitung eines Angriffs durch einen Unfall die erste weibliche Märtyrerin der PFLP und damit unsterblich.

Wir wollen der Genossin Abu Ghazaleh deswegen heute gedenken. Genau 55 Jahre später ist ihr Kampf immer noch aktuell. Mit ihrer Entschlossenheit und Stärke manifestiert sie neben vielen anderen den Widerstandswillen des palästinensischen Volkes und lebt im Befreiungskampf gegen das zionistische Regime weiter. Ihre Aufopferung lässt uns nicht nur mit Hoffnung zurück, sondern auch mit einem Vorbild und einer Aufgabe: die revolutionären Arbeit entgegen all der Erschwernisse anzunehmen und unseren Kampf in den Straßen und Organisationen zu intensivieren – ohne dabei die Liebe und Wertschätzung für die Menschen aus den Augen zu verlieren, die uns so grundlegend antreibt.

In ihrem Nachruf steht geschrieben: „Sie war bekannt für ihre Führungsqualitäten, ihr scharfsinniges Denken und ihr Engagement für die interne Demokratie. Sie diskutierte Fragen unter ihren Genossinnen und Genossen mit einem hohen Maß an Liebe und Respekt und arbeitete häufig mit Kämpfern verschiedener Organisationen im gemeinsamen Dienst für die Befreiung Palästinas zusammen.“

Sie trug das Feuer der Revolution nicht nur in sich, sie verbreitete es auch innerhalb der Partei und der nationalen Befreiungsbewegung. Ihre Strahlkraft zeigt sich nicht nur in ihrem eigenen Vermächtnis, mit ihrem Tatendrang inspirierte sie viele Genoss:innen neben und nach ihr den Weg des revolutionären Lebens einzuschlagen. Nicht umsonst verwendete Leila Khaled ihren Namen, Shadia Abu Ghazaleh, als ihren Kampfnamen. Auch zwei Schulen in Gaza sind heute nach ihr benannt. Möge ihr Name wie ein Echo in den Straßen des befreiten Palästinas klingen und in der ganzen Welt verewigt werden!

Es lebe Shadia Abu Ghazaleh, es lebe die palästinensische Befreiung, es lebe die Revolution!

Die Gefallenen sind unsterblich!