KOLUMNE VON MUMIA ABU-JAMALFür die Sache der schwarzen Bevölkerung

Von Mumia Abu-Jamal junge Welt 24.723.

Sein Name war Mutulu Shakur – Doktor Mutulu Shakur. Sein Leben lang war er ein Freiheitskämpfer für die Sache der schwarzen Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika. Er kam am 8. August 1950 in Baltimore (Maryland) zur Welt. Seinen bürgerlichen Geburtstnamen Jeral Wayne Williams legte er später ab. Seine Mutter zog in den Norden, als er sieben Jahre alt war, und so wuchs er im Stadtteil Jamaica in New York City auf, das zum Stadtbezirk Queens auf Long Island gehört.

In seinen Zwanzigern schloss Mutulu sich fast jeder schwarzen Befreiungsbewegung an, der er begegnete. Er war Mitglied des Revolutionary Action Movement und arbeitete mit der Provisorischen Regierung in der Organisation Republic of New Afrika zusammen, die die Errichtung einer freien schwarzen Nation in fünf Südstaaten der USA anstrebte. Er schloss sich auch der Partei Black Panther Party und später deren militärischem Flügel, Black Liberation Army, an.

Mutulu wirkte für die schwarze Gemeinschaft nicht nur durch seinen revolutionären Aktivismus, sondern auch als Arzt für Akupunktur, der Drogenabhängige und Heroinfixer ohne Methadon heilte. In dieser Eigenschaft war er maßgeblich sowohl an der Gründung der Vereinigung BAAANA, der Black Acupuncture Advisory Association of North America, als später auch an der des Harlem Institute of Acupuncture beteiligt.

Im Jahr 1975 heiratete er Afeni Shakur (1947–2016), die Mutter eines kleinen Jungen namens Tupac Amaru Shakur. Das Paar bekam noch die gemeinsame Tochter Sekyiwa.

Mutulu war fast 40 Jahre in Haft, weil er angeklagt und verurteilt worden war wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf einen Brink’s-Geldtransporter im Jahr 1981 und wegen seiner Rolle bei der Befreiung der BLA-Kämpferin Assata Shakur 1979 aus dem Gefängnis. Im Dezember 2022 erfolgte endlich seine Entlassung auf Bewährung, nachdem eine aggressive Form von Krebs bei ihm festgestellt worden war. Mutulu Skahur kehrte nach 72 Wintern auf diesem Planeten am 6. Juli 2023 zu seinen Vorfahren heim. Um ihn trauern jetzt seine vor seiner Verhaftung 1986 geborenen Kinder Mopreme, Sekyiwa, Nzingha, Ayize und Chinua Shakur.