Heute (7.10.) ist der 90. Geburtstag von Ulrike Meinhof.

Sie wurde von der Klassenjustiz in Stammheim ermordet. Wir verneigen uns vor einer Intellektuellen, die nie geschwiegen und immer den Schmerz unserer Klasse mitgefühlt hat.
Ulrike Marie Meinhof wurde am 7. Oktober 1934 in Oldenburg geboren. Sie studierte Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg und Münster. Anfangs brachte sie sich in der evangelischen Reformbewegung ein, radikalisierte sich aber durch die Protestbewegung gegen die atomare Aufrüstung der Bundeswehr und trat 1958 der verbotenen KPD bei. Während ihres Studiums schrieb sie schon für verschiedene linke Studentische Zeitschriften und arbeitete 1959 – 1969 für die Zeitschrift konkret. In dieser Zeit wurde die konkret einer der einflussreichsten linken Magazine und auch Meinhofs Bekanntheit stieg damit. In ihrem für die ARD produzierten Film Bambule kritisierte sie 1970 die autoritären Methoden der Heimerziehung, wegen ihrer Beteiligung an der Befreiung Andreas Baaders am 14. Mai 1970 wurde der Film aber erst 24 Jahre später gezeigt. Mit dieser Befreiungsaktion ging Meinhof in den Untergrund und gründete später die Rote Armee Fraktion mit. Am 15. Juni 1972 wurde sie verhaftet und bis zum 9. Februar im „Toten Trakt“ in Köln inhaftiert. An ihr wurde die an der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf entwickelte „Weiße Folter“ ausprobiert. Sie wurde vollständig isoliert und von Sinneseindrücken der Umwelt abgeschnitten. Am 29. November 1974 wurde sie für die Befreiung Baaders zu acht Jahren Knast verurteilt. Außerdem wurde sie 21. Mai 1975 im Stammheim-Prozess wegen vierfachen Mord angeklagt, aber überlebte diesen Prozess nicht.
Sie war maßgeblich an der theoretischen
Ausarbeitung des Konzepts der Stadtguerilla beteiligt und begründete theoretisch die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes. Auch wenn wir manches anders sehen, so hat Meinhof eine ganze Generation geprägt und wird noch weitere beeinflussen, da sie vom
Wort zur Tat schritt…

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