Aufruf zur Solidarität mit dem politischen Gefangenen Haydar Demiray

Am 13. März begann der politische Gefangene Haydar Demiray in der JVA Düsseldorf einen unbefristeten Hungerstreik gegen den Zwang, Anstaltskleidung tragen zu müssen. Haydar Demiray wurde 2022 festgenommen und wegen Mitgliedschaft in der linken DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) nach Paragraf 129b des Strafgesetzbuchs als Mitglied einer »ausländischen terroristischen Vereinigung« zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Wie auch im Fall von anderen politischen Gefangenen wurde er nicht wegen angeblichen individuellen Straftaten verurteilt.
Als das Urteil im März rechtskräftig wurde, sollte Haydar Demiray die einheitliche Anstaltskleidung tragen, was der Auslöser für seine Protestaktion ist. 
Er lehnt es ab Anstaltskleidung zu tragen. Er sieht es als eine Verletzung seiner Würde an. Denn die persönliche Kleidung ist ein Ausdruckform der Persönlichkeit. Anstaltskleidung ist eines der Instrumente, mit der fadenscheinigen Begründung der „Fluchtgefahr“ einen (politischen) Gefangenen zu brechen.

Haydar Demiray, der gegen die Uniformierung in der JVA Ratingen in einen unbefristeten Hungerstreik getreten ist und diesen gewonnen hat, wurde in die JVA Dortmund verlegt. Haydar Demiray, der sich gegen die Uniformierung im Dortmunder Gefängnis wehrte, ist erneut in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.
Daraufhin wurde er wieder in die JVA in Ratingen verlegt.
Er befindet sich mittlerweile seit 140 Tagen im Hungerstreik und sein gesundheitlicher Zustand wird immer kritischer. Nun droht ihm sogar die „Zwangsernährung“.
Und weil das den Ärzten rechtlich und nach internationalen Vereinbarungen untersagt ist, möchte der Anstaltsarzt Demiray überlisten und ihm ein Dokument unterschreiben lassen, dass er „sterben möchte“.
Das ist absolut unkorrekt. Haydar Demiray möchte nicht sterben! Das möchten wir hiermit in aller Klarheit betonen. Haydar Demiray möchte einfach nur seine eigene Kleidung tragen. So einfach ist seine Forderung, dessen Durchsetzung ein Klacks sein dürfte.
Aber die JVA nimmt lieber seinen Tod in Kauf, als dieser einfachen Forderung nachzukommen. Höchstwahrscheinlich kommt die Anweisung von allerhöchster politischer Ebene wie Innen- und Justizministerium. Wie sollte man sich sonst dieses Hin und Her erklären?

Haydar Demiray braucht dringend Unterstützung!
Auch die von euch Gefangenen.
Darum rufen wir auf, am 15. August, wenn sein Hungerstreik in den 155. Tag erreicht, EINEN TAG SOLIDARITÄTSHUNGERSTREIK zu machen.
Solidarität ist unsere einzige Waffe. Und damit die Solidarität auch sichtbar wird, solltet ihr der Leitung der Haftanstalt euren Hungerstreik auch schriftlich mitteilen. Damit es nicht im Leisen verpufft.

Hoch die internationale Solidarität
Haydar Demiray soll seine Kleidung bekommen.

Komitee Weg mit dem 129