Bericht von meiner Zeugenvorladung am 10.12.25 in Hamburg

Am Mittwoch, den 10.Dezember hatte ich eine Vorladung in einem Hamburger Polizeirevier in Billstedt:
Meine Zeugenvorladung lief über die Generalbundesanwaltschaft (GBA) wegen Volker Staub und „Mord“.
Dabei soll es sich wohl um die Aktion 1991 des Kommandos Ulrich Wessel der RAF gegen den Treuhandchef Rohwedder handeln. Durch diese Behörde haben viele Arbeiter:innen ihren Job in der ehemaligen DDR verloren.
Ich war in Begleitung meines Anwaltes Johannes Santen. Anwesend von der Gegenseite waren drei junge Beamte des BKA aus Meckenheim.
Für mich war klar, ich werde nichts sagen. Also Aussageverweigerung.
Was wollten sie denn wissen, fragte mein Anwalt?
Sie hatten daraufhin eine Menge Fragen und Fotos für mich parat.
Es ging dabei um eine Wohngemeinschaft 1978 in Hamburg, in der Volker und ich gelebt haben sollen:
Wie waren da die persönlichen und politische Verhältnisse untereinander ?
Dazu muss ich sagen, dass nur durch Aussagen 2 ehemaliger WG-Mitglieder, die Bullen auf uns beide gestoßen sind.
Später wurden diese Denunziationen im Münchener RAF-Prozess gegen Volker verwendet. Er wurde zu 4 Jahren Knast verurteilt und 1988 entlassen!
Eine weitere Frage war: Wie habe ich ihn kennengelernt?
Da ich Aussageverweigerung praktizierte, wurde die Befragung beendet .Die ganze Verhandlung wurde schriftlich von den Beamten festgehalten.

Wie geht es weiter?
Es droht evtl. weitere Vorladungen und Bußgelder und schlussendlich Beugehaft bis zu 6 Monaten.

Fazit
Schon 1984 nach der Verhaftung von Volker hatte ich eine Vorladung. Habe damals auch die Aussage verweigert.
Auch wenn die Fragen bald 50 Jahre zurückliegen:
Wie damals unsere politischen Beziehungen waren, geht der Klassenjustiz auch akut nichts an.
Die ganzen zirka bisher 40 Vorladungen wegen Daniela, Burkhard und Daniela dienen zu Abschreckung nicht nur für die älteren, sondern auch für alle jüngeren Kämpfer:innen: Wie sind alle akut von Repression, Vorladungen und Knast wegen unserer antifaschistischen, internationalistischen, antimilitaristischen und klassenkämpferischen Aktivitäten gegen das herrschende System betroffen.
Auch heute ist mir und hoffentlich auch allen anderen noch einmal klar geworden, wie wichtig es ist, nichts zu sagen: War schon 1984 so und heute ebenso!Aussageverweigerung ist immer ein notwendiger Widerstand!
Zusätzlicher Grund der Vorladungen: Die Klassenjustiz blickt nicht durch, will deshalb alles erfassen und erforschen, wie und warum sich immer wieder Widerstand – früher wie heute – gegen diese imperialistische Bestie BRD erhebt.
Anna und Arthur halten das Maul!
Freiheit für Daniela Klette!
Solidarität mit Volker, der seit über 30 Jahren gesucht wird und allen weiteren Untergetauchten!
Freiheit ist nur durch Widerstand möglich!

Wolfgang
Bin Mitglied des Netzwerks Freiheit für alle politische Gefangenen und im Januar werde ich Daniela besuchen.