SOLIDARISCH AUF DEN STRAßEN VON DORTMUND

Mouhamed Lamine Dramé wurde am 8. August 2022 von 5 Cops in Dortmund ermordet. Er war ein 16-Jähriger aus dem Senegal, der unter psychischer Belastung litt. Mouhamed war seit April 2022 in Deutschland und kam ein paar Tage vor seiner Ermordung nach Dortmund. Am Tattag rief ein Mitarbeiter der Wohngruppe für Jugendliche, in der er lebte, die Cops, er sagte Mouhamed sei suizidal. Als die Cops ankamen taserten und pfefferten sie ihn, zuletzt schossen sie mit einer Maschinenpistole auf Mouhamed. Augenblicke später starb er im Krankenhaus. Es gibt keine Gerechtigkeit, keinen Frieden, also zeigen wir Solidarität auf den Straßen Dortmunds am 12. August 2023!

SOLIDARITÄT KANN NICHT ZUM SCHWEIGEN GEBRACHT WERDEN

Familienmitglieder, Partnerinnen oder Freundinnen von BIPoC werden nie eine sorgenlose Beziehung zum europäischen Imperium haben, denn ein Auto zu fahren, auf der Straße zu rennen oder in einer Notlage zu sein, kann immer in einem rassistischen Mord durch die Polizei enden. Aber anstatt das zu verstehen, hat die Presse Mouhameds Familie für tot erklärt um ihnen ihre Stimme zu nehmen, sie mussten die Nachricht von seinem Tod durch eben diese Presse erfahren. Doch durch die Solidarität die ihnen entgegengebracht wurde, konnten sie aus dem Schatten des Schweigens herausgeholt werden. Seit dem Mord wurden in Dortmund Kundgebungen, Events und Demonstrationen organisiert, nicht nur in Solidarität mit Mouhamed und seiner Familie, sondern auch um die berüchtigte Polizeigewalt in der Dortmunder Nordstadt aufzudecken.

KOLONIALE GEWALT MACHT NICHT AN DEN GRENZEN HALT

„Die Anderen“, die ins europäische Imperium reisen, werden als gefährliche Klasse betrachtet. Sie werden als Schmarotzer mit grundlegend anderen ethischen Grundsätzen und Werten entfremdet. Da es dem europäische Kontinent aber an Ressourcen fehlt, begrüßen die Kolonisierenden die Ressourcen die beim ausrauben des globalen Südens gewonnen werden, die „Wilden“ hingegen werden „akzeptiert“ wenn sie unter extrem prekären Arbeitsbedingungen ausgebeutet werden können, oder als unnützes Surplus abgewiesen (d.h. durch (tödliche) Pushbacks). Seit 1993 wurden mindestens 53000 Menschen von der Festung Europa getötet, darunter auch Mouhameds Bruder. Klasse ist grundsätzlich kolonial und die psychische Not eines Senegalesen wird nicht als Produkt der materiellen Bedingungen gesehen. Stattdessen wurde Mouhameds Notlage als eine Gefahr angesehen, was an den Vorurteilen gegenüber BIPoC in der kolonialen Denkweise liegt.

RUF DIE POLIZEI IN DEINEM KOPF UND TÖTE SIE DA

Gesundheitspflegerinnen und Sozialarbeiterinnen, die die Polizei rufen wollen wenn jemand in einer psychischen Notlage ist: Ruf sie in euren Köpfen und tötet sie da! Wenn sich jemand ein Bein bricht, würde man niemals die Polizei rufen, weil es dann Unterstützung, Pflege und Heilung benötigt. Psychische Notlagen werden als Ausnahmezustand bezeichnet, aber es sind die materiellen Bedingungen, die nicht akzeptabel sind. Unter diesen Bedingungen kann man psychisch zerbrechen und braucht dieselben Ansätze wie bei physischen Schmerzen, anstatt Polizist*innen die einen bedrohen und töten.

ÜBER GERECHTIGKEIT

Es gibt 1000 Fälle die wie Mouhamends auf Gerechtigkeit warten, so wie Nahel M., Ferhat Mayouf, Rishi Chandrikasing, Adam Traoré, Dominique Kouamadiou und Mitch Henriquez. Aber es gibt keine Gerechtigkeit in einem System von Verbrechen und Strafe, es gibt keine Gerechtigkeit in der Demokratie, es gibt keine Gerechtigkeit von den Kolonisierenden in ihrem Imperium. Die Festung muss fallen, das Bestehende muss ausgelöscht werden, in der Gegenwart gibt es keine Lösung außer unserer Solidarität und dem Angriff.

Kommt zur Demonstration am 12. August in Dortmund, Start: 14:00 Uhr am Hauptbahnhof!

(Der offizielle Aufruf und mehr Informationen: https://justice4mouhamed.org/)

Rigaer94

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