Aufruf zur Beteiligung in der Nakba-Tag Demonstration am 18.05.2024 und für direkte Aktionen am Nakba-Tag am 15.05.2024

Als Anarchist*innen kämpfen wir für die Selbstbestimmung aller Menschen, dazu gehört für uns auch der antikoloniale Befreiungskampf. Westliche Kolonialstaaten unterdrücken seit mehreren Jahrhunderten Menschen des globalen Südens. Die Rhetorik vom „weißen Mann“, welcher die „unzivilisierte Welt“ zivilisieren muss, zieht sich bis heute durch. Antikoloniale Befreiungskämpfe werden unter dem Vorwand des Terrorismus niedergeschlagen und verboten. Überall wo Genozide, Kriege und Ausbeutung stattfinden vertreten westliche Staaten und Firmen ihre Profitinteressen und sind nicht an der Gleichheit aller Menschen, wie es zum Beispiel im deutschen Grundgesetz steht, interessiert. Auch im Fall Palästinas beginnt die Kolonialisierung nicht erst 1948, sondern spätestens mit dem britischen Mandatsgebiet. Daraufhin folgte die sich bis heute fortführende Nakba.

Die Nakba (arabisch Katastrophe) beschreibt die Vetreibung von ca. 700 000 Palästinenser*innen im Jahr 1948, während der Gründung des Kolonialstaates Israels. Bis heute können diese nicht in ihre Dörfer und Städte, sowie in ihre gestohlenen Territorien zurückkehren. Doch war die Nakba kein einmaliges Ereignis, sondern schreitet bis heute, durch Landraub, Vertreibung, so wie weitere koloniale Praktiken, voran. Jedes Jahr am 15. Mai, ein Tag nach der Staatsgründung Israels, wird der Nakba, durch den sogenannten Nakba Tag gedacht und für die Befreiung der Palästinensichen Bevölkerung und für die Rückkehr in ihre Territorien gekämpft.

Die Stadt Berlin hat in den letzten Jahren immer wieder die Demonstrationen um diesen Tag herum, durch absurde Begründungen verboten. Dafür benutzen die Zeitungen, die Gerichte und die Politiker*innen in Deutschland den Vorwand von Antisemitismus Bekämpfung und lenken so mit von der realen Gefahr auf jüdisches Leben durch unter anderem rechtsextreme Anschläge ab. Außerdem wird der Begriff des Antisemitismus durch diese vedrehte Benutzung immer weiter verharmlost und die Linie zwischen tasächlichem Antisemitismus und konstruiertem Antisemitismus verschwimmt. Indem sie vom angeblich importieren Antisemitismus schwadronieren, versuchen Deutsche Eliten ihre mörderische antisemitische Vergangenheit reinzuwaschen.

Die Kritik an Israel, bzw. für die Befreiung Palästinas vom Fluss bis zum Meer zu kämpfen, ist nicht zwingend antisemitisch, sondern vom Grundsatz erstmal antikolonial.

Wir rufen auf, sich als Anarchist*innen an der Nakba-Tag Demonstration am 18. Mai um 14:00 am Oranienplatz zu beteiligen. Auch für den Nakba-Tag rufen wir zu direkten und dezentralen Aktionen auf, um die völkermörderische Politik Israels und die Unterstützung Deutschlands dafür anzuprangern. Geht zur Sonnenallee oder sucht euch geignete Ziele für diesen besonderen Tag aus.

Genug ist genug! Vom Fluss bis zum Meer, Freiheit für Palästina und alle unterdrückten Menschen! Denn wir werden nur frei sein, wenn alle von uns frei sind.

Anarchist*innen und Autonome aus den Kiezen

https://kontrapolis.info/13078/