Polizeiprovokation bei „Meşa Dirêj“ in Essen

Kaum ist der lange Marsch der kurdischen Jugendbewegung in Essen gestartet, kommt es zu ersten Provokationen seitens der Polizei. Mehrere Teilnehmende wurden ohne ersichtlichen Grund zur Identitätsfeststellung aus dem Demonstrationszug herausgeholt.

Kaum ist der diesjährige lange Marsch der kurdischen Jugendbewegung für die Freiheit von Abdullah Öcalan ist in Essen gestartet, kommt es zu ersten Provokationen seitens der Polizei NRW. Nach einem Stopp des Demonstrationszuges durch die Einsatzleitung rannten Beamte in Kampfmontur in die Menge und holten ohne ersichtlichen Grund mehrere Teilnehmende zur Identitätsfeststellung heraus. Bei einem internationalistischen Aktivisten gingen die Polizisten besonders aggressiv vor, als er zum Einsatzwagen gezerrt wurde.

Nach bisherigem Stand sind drei Demonstrierende von der Polizei zur Identitätsfeststellung aufgefordert worden. Angaben zu den Gründen wurden offenbar nicht gemacht. Zu Provokationen wie diesen kommt es fast bei jedem Jugendmarsch für Öcalan. Fast schon traditionell tritt die Polizei mit aggressivem und provokativem Vorgehen in Erscheinung. Auch türkischstämmige Nationalisten oder Anhänger von Regimechef Recep Tayyip Erdogan störten diese Veranstaltungen in der Vergangenheit immer wieder.

Meşa Dirêj

Der lange Marsch, Meşa Dirêj, ist eine traditionelle Veranstaltung der kurdischen Jugendbewegung mit dem Ziel der physischen Freiheit von Abdullah Öcalan und findet in diesem Jahr vom 11. bis 16. September statt. Abgedeckt wird die Strecke zwischen Essen und Aachen mit Zwischenhalten in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf, Leverkusen und Köln-Mülheim. Die Aktion trägt 2022 das Motto „Für die Freiheit von Rêber Apo – Kommt zum Befreiungskampf!“ (ku. Ji Bo Azadiya Rêber APO – Werin Cenga Azadiyê!). Unter den Teilnehmenden sind kurdische und internationalistische Aktivist:innen aus Deutschland, England, Frankreich, Schweiz, Kolumbien, Österreich, Italien, Spanien und den Niederlanden.

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