1500 für Hanna auf Nürnbergs Straßen

Ein kurzer Bericht zur Demonstration des Solikreis Nürnberg, anlässlich der Verurteilung von Hanna zu fünf Jahren Haft.
organisierte autonomie (OA) Nürnberg, 28.09.25
Am gestrigen Samstag, den 27. September, demonstrierten rund 1500 Menschen in Solidarität mit Hanna in Nürnberg. Um 12 Uhr versammelte man sich im Veit Stoß Park. Mit einer Rede des „Solikreis Nürnberg“ begann das inhaltliche Programm. Dort wurde erneut Freiheit für Hanna gefordert und darauf hingewiesen, dass es insbesondere vor dem Hintergrund des sich immer weiter verschärfenden Rechtsruck in Deutschland und auf der Welt ein Skandal ist, mit welchem Eifer gegen engagierte Antifaschistinnen vorgegangen wird. Nach dem Solikreis sprachen zwei Mütter von im Kontext des Budapest-Komplex verfolgten Antifaschistinnen und wiederholten, dass sie – jetzt erst recht – fest an der Seite ihrer Kinder sowie aller kriminalisierten Antifas stehen.

Auch ein Verteidiger Hannas kam zu Wort und ging scharf mit dem Münchner Urteil ins Gericht, welches sich lediglich auf Indizien aber nicht auf einen einzigen stichhaltigen Beweis stützte. Er führte aus, dass Hanna hätte freigesprochen werden müssen, nähme man diese Sachlage ernst. Weiter kam auch ein nach wie vor Untergetauchter zu Wort – wenn auch nur in Form eines Grußworts. Der Genosse sprach neben seiner Solidarität mit Hanna insbesondere auch über die Notwendigkeit des Aufbaus einer Organisation, um den Kampf für eine bessere Welt erfolgreich führen zu können. Auch aus Düsseldorf, wo momentan einige weitere im Budapest-Komplex Angeklagten in Haft sitzen, gab es ein Grußwort.

Nach dem Auftakt ging es zügig los. Angeführt wurde die Demonstration von einem großen Block. Aus diesem Heraus wurde immer wieder Pyrotechnik gezündet. Über die gesamte Demonstration wurden zudem laut Parolen gerufen. Neben „Free Hanna – Free Free Hanna“ und ähnlichen Solidaritätsparolen gab es auch immer wieder Sprechchöre, die sich mit den Menschen in Palästina solidarisierten. So marschierte man durch Gostenhof über den Plärrer und dann in die Innenstadt, wo die Demonstration am Kornmarkt endete.

Dort gab es noch einige Reden, unter anderem auch vom Münchner Solikreis, welcher sich anlässlich des in der bayrischen Landeshauptstadt stattfindenden Prozesses und der entsprechenden Verlegung Hannas gegründet hatte. Unsere Münchner Genossin ordneten das Urteil bzw. das gesamte Verfahren als das ein, was es ist: Nicht weniger als ein Generalangriff auf die antifaschistische Bewegung, mit dem Ziel, Aktivist*innen einzuschüchtern.

Bevor sich die Demonstration auflöste und die verschiedenen Aktivist*innen sich an den Aktionen gegen das traurige Häufchen rechter Spinner, die einen „bayernweiten“ Aktionstag in Nürnberg begingen, beteiligten, gab es noch einen musikalischen Beitrag. Der linke Rapper „Zynik“ gab noch einige Lieder zum Besten.

Die starke Solidaritätsdemonstration gestern war also ein voller Erfolg und hat nochmal deutlich gemacht: Auch wenn Hanna jetzt verurteilt ist, wir lassen sie nicht allein. Wir bleiben solidarisch, wir unterstützen Hanna weiterhin bei ihrer Haftstrafe, so gut wir können. Und wir bleiben dran, auch für die Genoss*innen, denen ihr Prozess erst noch bevor steht.


https://www.red-side.net