kobane

* AFRÎN IST ÜBERALL ­ ÜBERALL IST WIDERSTAND*

*09.02 Kundgebung: Elbphilharmonie, 17.00 Uhr

*10.02 Demonstration: S-­Sternschanze, 14.30 Uhr*

Seit dem 19.01. greift das türkische Militär mit Hilfe verbündeter
islamistischer Gruppen, die Al Qaida nahestehen, Afrîn, eine überwiegend
kurdisch bewohnte Region im Norden von Syrien, an. Der türkische
Staatspräsident Erdoğan propagiert, die südliche Grenze der Türkei „von
Terror säubern zu wollen“; tatsächlich jedoch gilt die Militäroffensive
dem Projekt der Selbstverwaltung, das dort unter dem Namen
„Demokratische Autonomie“ aufgebaut wurde. Seit 2013 schon kämpfen die
Kurd*innen und ihre Verbündeten in Norden von Syrien unter großen Opfern
gegen den sogenannten Islamischen Staat .
Mit Einverständnis der russischen Regierung und der NATO­Staaten führt
das türkische Militär in Afrin sowohl am Boden als auch in der Luft
Angriffe gegen Dörfer und Städte durch. Mehr als 150 Zivilist*innen
kamen dabei ums Leben. Sogar Krankenhäuser und antike Stätten wurden aus
der Luft bombardiert.
Die türkische Regierung führt auch im Osten der Türkei, in
Nord­Kurdistan, einen blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung.
Komplette Städte wurden dem Erdboden gleich gemacht. Seit Juli 2016 ist
das Land im Ausnahmezustand. Mehr als 69.000 Menschen sind aus
politischen Gründen inhaftiert, darunter 319 Journalist*innen.
Die Bundesregierung trägt eine Mitschuld. Die Leopard­2 Panzer, welche
die Türkei im Krieg gegen Afrîn einsetzt, stammen aus deutscher
Produktion. Die Transportfahrzeuge sind von Mercedes und die Soldaten
tragen Sturmgewehre von Heckler und Koch. Während die Türkei nun mit u.a
deutschen Waffen einen Krieg gegen die kurdische Bevökerung führt,
unterstützt Deutschland den Kurs indem sie kurdische Politikerinnen
verfolgt und inhaftiert.
Mit dem Angriff auf Afrîn verfolgt die Türkei zum einen das Ziel, ihre
Vormachtstellung im Nahen Osten auszubauen, zum anderen ist der Angriff
auf Afrîn auch ein ideologischer Angriff: gegen ein nicht­staatliches,
emanzipatorisches und feminisitisches Gesellschaftsmodell, das gerade
weil es eine Alternative für den gesamten Nahen und Mittleren Osten
darstellt, eine Gefahr für die Nationalstaaten ist. Rojava ist so für
vielen Menschen weltweit zur Hoffnung geworden! Denn Rojava ist für uns
der Beweis dafür, dass der Kapitalismus nicht alternativlos ist! Ein
Angriff auf den Kanton Afrîn ist somit auch ein Angriff auf uns! Die
Menschen in Rojava, insbesondere die YPG (Volksverteidigungskräfte) und
YPJ (Frauenbefreiungskräfte) kämpfen mit Entschlossenheit gegen einen
übermächtigen Gegner. Zehntausend Zivilist*innen haben sich auf den Weg
nach Afrin gemacht, um die Kämpfer*innen zu unterstützen. Erdogan wird
jedoch nicht von seinem Ziel ablassen, Afrin und die ganze Demokratische
Föderation Nordsyrien zu zerstören, wenn er keinen Druck von außen
bekommt. Wir müssen unsere Regierung dazu bringen, nicht nur „Besorgnis“
auszudrücken, sondern Erdogans Angriffskrieg zu stoppen.

Lasst uns gemeinsam gegen diese Kriegspolitik Deutschlands und der
Türkei auf die Straße gehen.

Es lebe der Widerstand in Afrin!
Biji Berxwedana Efrîne!

Solidaritätskommitee Afrin
Tatort Kurdistan HH, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen
in Deutschland (NAV­DEM), Navdem­HH, Spolek, Interventionistische Linke
Hamburg, Flüchtlingsrat Hamburg, Kurdischer Studierendenverband Hamburg
(YXK/JXK), Kurdischer Verein Hamburg, Alevitische Gemeinde Hamburg,
Arbeitskreis Frieden – Ver.di, Antifa Enternasyonal Café, Frauenrat
Rojbin, Platform für Frieden und Demokratie HH, Die Linke ­
Landesverband HH, ISKU, ATIK, Bürgerschaftsfraktion der Linke in
Hamburger Bürgerschaft, Kurdistan Volskshaus, ADHK, HDK­A HH, AGIF,
Hamburger Forum für Völkerverständigung und Weltweite Abrüstung , ATIF,
HAK EVI HH, Friedensgruppe Nordheide,