arthur

Anquatsch – Versuch in Magdeburg (Sachsen Anhalt)

Am 07.11. klingelte es am späten Vormittag bei einer Genossin, die seit Jahren in verschiedenen Gruppen politisch aktiv ist.

Die Person an der Gegensprechanlage gab sich zunächst für die Post aus und bat die Genossin, die Tür zu öffnen.

Vor der Wohnung tauchten dann aber zwei Männer auf, die sich als Mitarbeiter des Innenministeriums vorstellten. Einer war ca. 1,65m groß und kräftig, er stellte sich mit dem Namen Böhm vor. Der andere war etwas größer (ca. 1,76m) und schlank.

Die beiden sagten, dass sie sich mit der Genossin in ihrer Wohnung unterhalten wollten. Dabei sagten sie mit Absicht sehr laut, dass ja sicher nicht das ganze Haus mitbekommen sollte, in welchen Gruppen die Genossin aktiv ist oder zu welchen sie Verbindungen hat. Dabei zählten sie einige politische Gruppen auf, denen sie angeblich angehören sollte.

Die Genossin ließ sich aber nicht einschüchtern, sagte, dass sie nicht mit den Männern reden würde, schon gar nicht ohne Zeugen, und dass sie ihre politischen Aktivitäten vor ihren Hausmitbewohnern ohnehin nicht verheimlichen würde.

Die „Verfassungsschützer“ versuchten sie noch mit Aktionen zu konfrontieren, an denen sie angeblich teilgenommen habe. Die Genossin ließ sich aber auch davon nicht beeindrucken und schloss die Wohnungstür.

Daraufhin riefen die Männer ihr hinterher, dass sie es sich noch einmal überlegen sollte und sie wieder kommen würden. Außerdem solle sie niemandem davon erzählen.

Die Genossin reagierte aber völlig richtig, indem sie ein Gedächtnisprotokoll anfertigte, Freund*innen und Genoss*innen davon berichtete und sich an die Rote Hilfe wandte.

Wenn ihr selbst von Anquatschversuchen betroffen seid,

lasst euch nicht einschüchtern,

sagt nichts gegenüber den Repressionsbehörden,

macht die Sache öffentlich

und wendet euch an die Rote Hilfe.
http://rotehilfemd.blogsport.de/2018/11/19/anquatsch-versuch-in-magdeburg-sachsen-anhalt/