Mindestlohn und eine Eingliederung in die allgemeine Rentenversicherung auch für Gefängnis-Insassen: Das sind die Hauptforderungen der Ende Mai in der JVA Tegel gegründeten Gefangenengewerkschaft. Diese soll zum Einen als gegenseitige solidarische Hilfe unter den Gefangenen fungieren, aber auch die gemeinsamen Forderungen nach außen vertreten. Insassen deutscher Gefängnisse unterliegen einer Arbeitspflicht und sind zum Teil auch bei externen Firmen beschäftigt. Trotzdem werden sie wesentlich schlechter bezahlt als andere Beschäftigte und sind aus der Rentenversicherung ausgeschlossen, was nach der Entlassung die Gefahr der Altersarmut erhöht.
Dass dieser organisierte Widerstand nicht von Repression unbeantwortet bleibt, wundert kaum. Nur eine Woche nach Bekanntwerden der Gewerkschaftsinitiative wurde die Zelle des Sprechers Oliver Rast durchsucht und diverse Unterlagen beschlagnahmt. Dass die neue Gewerkschaft einen Nerv getroffen hat, ist offensichtlich: In immer mehr Gefängnissen gründen sich Sektionen.
Beim Roten Abend wird uns der UnterstützerInnenkreis über die Gefangenengewerkschaft informieren.
Freitag 31. Oktober – 20 Uhr – Planwirtschaft – Klausstraße 10 – Hamburg Altona