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Attentäter von OB-Kandidatin ist bekannter Nazi

Der Attentäter Frank Steffen, der am Samstag, den 17.10, auf die OB-Kandidatin Henriette Reker eingestochen hat und weitere vier Personen verletzt hat, ist ein bekannter Nazi. In den 90 er Jahren war der damals in Bonn-Beuel wohnende Steffen in der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) organisiert, die 1995 verboten wurde. Frank Steffen war bundesweit auf Naziaufmärschen zu sehen.

Die FAP hatte in Bonn eine starke Kameradschaft, die, nach eigenen Angaben, 200 Personen organisiert hatte. Die FAP verstand sich als Nachfolgeorganisation der SA. Der immer noch bekannte Nazi Norbert Weidner war Vorsitzender des „Gau Rhein-Sieg“ und zweiter Mann in der Partei hinter Friedhelm Busse. Busse war bis zu seinem Lebensende überzeugter SS- Mann und verurteilter Rechtsterrorist.
Die FAP war bundesweit als Brandstifter aktiv z.B. in Rostock-Lichtenhagen und Teil eines weltweiten rechts terroristischen Netzwerkes.

Generation Terror

Die menschenverachtenden Täter der 90er Jahre wurden juristisch kaum verfolgt und ihre Taten wurden durch die Justiz als Taten von „verrückten Einzeltätern“ verklärt und entpolitisiert. Dass die Nazis der 1990er Jahre zu einem Teil immer noch das gleiche Gedankengut haben bemerken wir zum Beispiel bei dem Waffenhändler Ralf Tegethoff, der Mitorganisator des jährlich stattfindenden Naziaufmarsches in Remagen ist und Ausbilder der inzwischen verboten Kameradschaft Aktionsbüro Mittelrhein war. Der ehemalige Chefnazischläger Norbert Weidner ist heute in der rechtsextremen Burschenschaft der Raczeks zu Bonn aktiv.

Frank Steffen wurde durch diese Generation Terror geprägt und sein Anschlag in Köln zeigt auf gewalttätige Weise, dass sein rassistisches Weltbild gleich geblieben ist. Steffen, der direkt nach seiner Tat festgenommen wurde, gab selber an, dass er die Tat aus fremdenfeindlichen Motiven begangen hat. Während noch darüber spekuliert wird, welches Motiv hinter der Tat steckt, sind wir uns sicher, welches Geistes Kind Frank Steffen ist.

Frank Steffen war ein organisierter Nazi in einer rechtsterroristischen Organisation, die in den 90ern offen dazu aufrief, Flüchtlingsheime anzuzünden. Die Verdrängung des rechten Roll-Backs der 90 er Jahre hat unsere Gesellschaft nicht wachsam bleiben lassen. Die Nazis dieser Zeit sind immer noch aktiv, als Ausbilder, rechte Hetzer oder wie diese Tat zeigt, als Mörder

Das Photo zeigt eine Seite aus dem Antifa Jugendinfo von Oktober 1994 mit einem Foto von Frank Steffen bei einem Naziaufmarsch in Gedenken an Rudolf Heß in Fulda 1993. 1994 missglückte der Versuch, einen Heß-Aufmarsch in Luxemburg durchzuführen. Frank Steffen hatte gemeinsam mit ca. 40 weiteren Neonazis tausende Kilometer zurückgelegt, um die Lüge des „Friedensfliegers“ zu feiern.

Die Polizei ermittelt in aller Richtungen: Polizeipräsident Wolfgang Albers: „Wir ermitteln daher auch in diese Richtung.“
Bislang fiel der Mann nicht als Rechtsextremer auf; Chef-Ermittler Wagner: „Derzeit haben wir keine Erkenntnisse, ob er in einer Partei oder Organisation aktiv ist. Auch keine polizeilichen Erkenntnisse in diese Richtung.“ (Quelle: BILD online 16.10.2015)

Antifa Bonn/Rhein-Sieg